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Version vom 27. Juli 2021, 09:40 Uhr

Hier finden Sie alle Lexikoneinträge in der Kategorie "antike Mythologie und Symbolik".

Abundantia

Römische → Personifikation des Überflusses. Auf Münzen römischer Kaiser wird die A. häufig als stehende Frau mit Füllhorn als → Attribut dargestellt, oft auch zusätzlich noch mit Ähren und einem Maßbehälter für Getreide (modius). Vielfach wird A. noch durch eine → Beischrift bezeichnet (A. Augusti, A. temporum u. a.).


Aequitas

Aequitas.png
Aequitas bzw. Dikaiosyne mit Waage und Füllhorn auf einem alexandrinischen Billon-Tetradrachmon des Kaisers Traianus, Jahr 19 = 115/16

(griech. Dikaiosyne): altrömische → Personifikation der Billigkeit, der ausgleichenden Gerechtigkeit; auf Münzen seit Kaiser Galba (68 – 69 n. Chr.) bis Ende des 3. Jh. sowie auf alexandrinischen Kaisermünzen als stehende oder sitzende weibliche Gestalt mit den → → Attributen Waage und Füllhorn oder Zepter abgebildet. Die Waage der Gerechtigkeit findet sich auch auf halben, ganzen und doppelten Kupfer- bzw. Bronze-Sols der Jakobiner (1793 –1794) während der Französischen Revolution.


Aesculapius

römischer Gott der Heilkunst. Auf der Rückseite antiker römischer Münzen wird A. mit A.-Stab und auch zusammen mit Salus dargestellt. → Asklepios


Aeternitas

Aeternitas.png
As des Kaisers Hadrianus (117 – 138). Auf der abgebildeten Rückseite hält die Aeternitas die Köpfe von Sol und Luna in den Händen.

Römische Personifikation der Ewigkeit, der Unsterblichkeit; erscheint auf römischen Kaisermünzen als stehende oder sitzende weibliche Gestalt mit verschiedenen → → Attributen, wie Zepter, Füllhorn, Globus, Fackel, Büsten des Sol und der Luna, meist beischriftlich bezeichnet (A., A. Augusti, A. imperii, A. populi romani). Das Beiwort „aeterna“ ist auf Münzen in Verbindung mit den Personifikationen u. a. der Roma, Concordia, Felicitas, Gloria, Pax, Pietas, Victoria und Virtus vorhanden.


Africa

Africa.png
Denar des Kaisers Hadrianus (117 – 138) mit der Darstellung der Personifikation der Africa auf der Rückseite. Die lagernde Africa hält ein Füllhorn und mit der anderen Hand einen Skorpion, zu ihren Füßen steht ein Modius.

1. im Altertum der Name nur einer von sechs römischen Provinzen in Nordafrika, das Gebiet Karthagos seit Eroberung und Zerstörung der Stadt durch die Römer im Jahr 146 v. Chr. Als geografische Personifikation kommt die A. auf den sogenannten Reisemünzen des Kaisers Hadrianus (117–138) vor. 2. Nominalbezeichnung auf einer 2003 ausgegebenen Münze von Senegal im Wert von 2 A. = 3000 CFA-Francs.


Aides

Hades


Amor

Eros


Amphitrite

In der griechischen Mythologie Gemahlin des Meeresgotts Poseidon, Mutter des Triton. A. war eine der 50 Töchter des Meeresgotts Nereus, die als den Menschen stets wohlgesinnte Nymphen des Meeres (Nereiden) aufgefaßt wurden; sie erscheint auf Münzen der Brettier. Nereiden, auf Seetieren reitend, bilden z. B. die berühmten Goldmedaillons mit dem Kopf Alexanders d. Gr. (336 – 323 v. Chr.) aus dem Fund von Abukir (1902) ab.


Andreas

Nach christlicher Überlieferung einer der zwölf Apostel, in Patras (Griechenland) an einem Kreuz mit schrägen Balken (Andreas-Kreuz), das deshalb sein → Attribut ist, hingerichtet. Münzen, die den Apostel A. abbilden, werden oft als → Andreas-Münzen bezeichnet.


Andreas-Münze

Andreas-Münze.png
Grafschaft Hohnstein, Ernst VII. (1580 – 1593), Halbtaler 1584 aus der Münzstätte Ellrich mit dem heiligen Andreas auf der Rückseite

Bezeichnung für eine Münze mit der Gestalt des Apostels → Andreas und dem nach ihm benannten Kreuz. Zu den A. gehören: Brabanter Goldgulden (Andriesgulden) Karls des Kühnen (1467–1477), Vs. burgundisch-flandrisches Wappen auf großem Kreuz, Rs. stehender Apostel, das Kreuz vor sich haltend; Münzen aus dem Silber der Grube St. Andreas im Harz mit vor bzw. hinter dem Kreuz stehenden Apostel, die zuerst 1535 die Grafen von Hohnstein, dann 1594 –1773 die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg und die Kurfürsten von Hannover prägen ließen (seit dem 18. Jh. gab es auch Pfennig-Nominale in Kupfer); russische Andreas-Dukaten von 1718 bis 1753, Rs. stehender Apostel vor dem Kreuz; schottische Goldmünzen (Lion) seit König Robert III. (1390 –1406), wobei auf den halben Lions (Demy) nur das Andreas-Kreuz dargestellt wurde (es gibt auch schottische Kupfertoken vom Ende des 18. Jh. mit dem heiligen Andreas).



Annona

Annona.png
Annona-Darstellungen auf zwei verschiedenen

Denar-Rückseiten aus der Regierungszeit des Antoninus Pius (138 – 161); links Annona mit Getreideähren und Anker, zu ihren Füßen ein Modius; rechts Annona mit Getreideähren in der rechten Hand, die linke stützt sich auf einen Modius, der auf einem Schiffsvorderteil (Prora) steht (eine bezeichnende Symbolik, da die Getreideversorgung Roms über See aus

Nordafrika/Ägypten erfolgte)

Römische Personifikation des naturalen Jahresertrags, vor allem dem von Brotgetreide, dann der dem Staat obliegenden Versorgung von Rom mit Lebensmitteln. Auf Münzen der Kaiser Nero (54 – 68) bis Carus (282 – 283) erscheint A. als stehende oder sitzende weibliche Gestalt, hauptsächlich mit den Attributen Ährenbündel, Getreidescheffel (modius), Fruchtkorb und Füllhorn bzw. Schiff und Steuer als Symbole der Getreideernte bzw. der Getreideverschiffung. So zeigt z.B. die Rs. eines Sesterz des Nero die stehende A. und die sitzende Ceres ( → Demeter ), zwischen beiden Altar und Schiff, Umschrift ANNONA AVGVSTI CERES S(enatus) C(onsulto); die Rs. eines Dupondius von Kaiser Trajanus (98-117) die sitzende A. mit Früchten auf ihrem Schoß, ohne Beischrift.


Aphrodite

(lat. Venus): griechisch-römische Göttin der Liebe und Schönheit, Tochter des Zeus und der Dione, Hauptkultstätten auf Zypern, Kythera (Insel gegenüber dem südgriechischen Kap Malea) und Sizilien (Berg Eryx). A. erscheint häufig auf griechischen und römischen Münzen mit ihrem Kopfbild oder ihrer Büste, als sitzende, stehende oder in einer → Biga bzw. → Quadriga fahrende Göttin.


Apollon

Apollon.png
Kopf des Apollon mit Lorbeerkranz auf einem Tetradrachmon von Leontinoi (Sizilien) um 440 v. Chr.

(lat. Apollo, auch Apoll): in der griechischen Mythologie Sohn des Zeus und der Leta (Titanin) sowie Zwillingsbruder der Artemis. A. gehört zu den vielseitigsten antiken Göttergestalten: Gott der Reinheit und des Lichtes (A. Phoibos), der Weissagung (Phytischer A.), der Heilkunst, der musischen Künste, Herr der Musen (A. Musagetes), Beschützer des Ackerbaus und der Viehzucht u. a. Seine Hauptkultstätten befanden sich in Delphi, Delos und Sparta. Die Attribute des A. sind Kithara (lyraähnliches Saiteninstrument), Bogen und Dreifuß, heilig war ihm der Lorbeer (griech. daphne). In der antiken Kunst ist A. als schöner, nackter Jüngling oder in langem Gewand als Kitharöde dargestellt. Auf zahlreichen antiken griechischen Münzen erscheinen Abbildungen des Gottes: A.-Kopf mit Lorbeerkranz (Katane, Rhegion, Syrakus, Metapontion, Leontinoi, Kroton u. a.) A. mit Artemis in Quadriga (Selinus u. a.), A. als Sühnegott (Kaulonia u. a.), A. auf Omphalos (Mittelpunkt der Erde) sitzend (Delphi, Königreich Syrien u. a.), A. mit dem Pfeil auf Python (Drache am Parnaß) schießend (Kroton u. a.). Als alleiniges Münzbild kommen auch seine Attribute Kithara (Olynthos u. a.) und Dreifuß (Syrakus, Kroton u. a.) vor. Römisch-republikanische und Kaisermünzen bilden ebenfalls häufig das Kopfbild oder die ganze Gestalt des A. ab, z. B. zeigt die Rs. eines um 12/11 v. Chr. in Lugdunum (Lyon) geprägten Denars von Augustus (27 v. Chr. –14 n. Chr.) den Gott in langem Gewand mit Kithara und Plektrum (Schlagstöckchen). → Stater (Abb.)


Apostel

Apostel (griech. apostolos = Abgesandter): nach christlicher Überlieferung die zwölf Jünger Jesu und Sendboten des Evangeliums sowie Paulus nach seiner Bekehrung. In der christlichen Kunst werden Petrus und Paulus seit dem 4. Jh. individualisiert, die anderen A. erst im späten Mittelalter, daher bilden die ihnen beigegebenen → → Attribute wichtige Unterscheidungsmerkmale. Auf mittelalterlichen und neuzeitlichen Münzen finden sich vielfältige Darstellungen von A., einige kommen indessen sehr selten vor. Petrus, Paulus, Andreas, Jakobus d. Ä., Johannes, Philippus, Thomas, Matthäus, Simon, Matthias.


Ares

(lat. → Mars): in der griechischen Mythologie Sohn des → Zeus und der → Hera, Gott des Kampfgetümmels, des Krieges überhaupt; im römischen Kult dem Kriegsgott Mars gleichgestellt, nach dem der erste Monat des römischen Jahrs benannt war (Martius = März). Auf zahlreichen antiken Münzen erscheint A. (Mars) mit seinem Kopfbild oder in ganzer Gestalt, behelmt und bewaffnet mit Schild, Lanze und Kurzschwert. Auch Medaillen der Neuzeit bilden den Kriegsgott meist in antiker Aufmachung ab.


Arethusa

Arethusa.png
Der Kopf der Nymphe Arethusa auf einem von Kimon signierten Dekadrachmon um 410 v. Chr. von Syrakus

In der griechischen Mythologie Nymphe der gleichnamigen Quelle auf der Insel Ortygia bei Syrakus (Sizilien), häufig auf antiken Münzen von Syrakus dargestellt. Ein um 410 v. Chr. geprägtes und von dem Künstler → Kimon signierte Tetradrachmon von Syrakus zeigt den leicht seitwärts gewendeten Kopf der Quellnymphe mit Halskette und Ohrringen, umspielt von → → Delphinen; Beischrift „Arethusa“, die auf anderen Münzen mit ähnlichen Kopfbildern nicht vorkommt (→ Demareteion ).


Artemis

Artemis.png
Kopfbild der Artemis auf einem Didrachmon von Stymphalos (Arkadien), um 360 v. Chr

(lat. Diana): volkstümlichste Göttin der griechischen Mythologie; Tochter des Zeus und der Leto, Zwillingsschwester des Apollon, im römischen Kult der Diana gleichgestellt. A. genoß als Göttin der Jagd, Herrin der Tiere, Göttin der Fruchtbarkeit, Mondgöttin u. a. hohe Verehrung. Sie ist überaus häufig auf antiken Münzen sowie auf Medaillen der Neuzeit dargestellt, entweder mit Kopfbild oder in kurzem Gewand, Bogen und Köcher mit sich führend und begleitet von einem Hirsch und Nymphen.


Asklepios

Asklepios.png
Asklepios und Schlangenstab auf einer Bronzemünze von Astypalaia (Karien), 1. Jh. v. Chr

(lat. Aesculapius): in der griechisch-römischen Mythologie Gott der Heilkunst, dessen wichtigste Kultstätten sich in Epidauros, Pergamon und Kos befanden; seit 293 v. Chr. in Rom verehrt. Auf griechischen Münzen erscheint A. als ein auf den Schlangenstab („Aesculap-Stab“) gestützter oder sitzender bärtiger Mann, der in einen Mantel gehüllt ist, oder zusammen mit seiner Tochter Hygieia (Göttin der Gesundheit, lat. Valetudo, später → Salus ) und seinem Begleiter Telephoros. Auch kommen Münzen vor, die dem Heilgott geweihte Tempel abbilden. Vielfältige Darstellungen des A. zeigen Münzen der römischen Kaiser von Galba (68 – 69) bis Aurelianus (270 – 275); seit den Herrschern aus dem Haus der Severer (193 – 235) gehören Aesculapius und Salus zum festen Typenbestand kaiserlicher Münzprägung.


Athene

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Athena mit Helm, Schild und Blitzbündel auf einem Tetradrachmon Philipps V. von Makedonien (221 – 179 v. Chr.) aus Pella

Pallas Athene, Athena (lat. Minerva): in der griechischen Mythologie Tochter des Zeus, Beschützerin des attischen Landes und jungfräuliche Stadtgöttin Athens, wo ihr 447 bis 438 v. Chr. der Parthenon als Tempel errichtet wurde. In späterer Zeit auch Kriegsgöttin, Göttin des Rechts, der Künste, der Weisheit, des Ackerbaus u. a. verehrt, im römischen Kult der Minerva gleichgestellt. Zu ihren → Attributen gehören Helm, Schild, Speer und Aigis (für Zeus geschmiedeter Brustpanzer mit dem → Gorgoneion); Eule (Steinkauz), Schlange, Hahn und Ölbaum waren ihr heilig. Die A. ist auf griechischen Münzen sehr häufig abgebildet; u. a. zeigen die Münzen Athens über Jahrhunderte den behelmten Kopf oder die bewaffnete Gestalt der Göttin


Bacchantin

Mainaden


Bacchus

Dionysos


Bellerophon

Pegasos


Bellona

Römische Kriegsgöttin. Ihr Kopfbild wurde auf einige frühe Bronzemünzen (Uncia, Quartuncia) der Römischen Republik als Motiv verwendet.


Bohemia

Neulateinischer Name für Böhmen und geografische Personifikation, die auf Medaillen meist als weibliche Gestalt in langer Gewandung erscheint.


Borussia

Neulateinischer Name für Preußen, in Münzumschriften meist abgekürzt BORVSS, und → Geografische Personifikation. Auf Medaillen erscheint die Borussia als weibliche Gestalt in langer Gewandung, so zeigt z. B. die Rs. der von → Abrahamson 1801 aus Anlaß der 100- Jahrfeier des Königreichs Preußen geschaffenen großen Medaille die Borussia auf einem Sessel sitzend, mit der ausgestreckten Rechte eine Waage und im linken Arm ein Zepter haltend. Auch auf den Proben zu den preußischen Ausgleichsmünzen von 1812 ist die sitzende Borussia mit Modius auf dem Kopf dargestellt.


Ceres

Demeter


Concordia

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Thronende Concordia mit Schale und Füllhorn auf einem römischen Denar des 1. Jahrhunderts n. Chr.

Altrömische Göttin und → Personifikation der Eintracht, auf Münzen der römischen Kaiser seit Nero (54 bis 68) eine der meist abgebildeten Personifikationen. C. erscheint als sitzende oder stehende weibliche Gestalt mit Attributen, meistens Schale und Füllhorn. Zur Aufschrift C. kommen auch Szenen vor, die die Eintracht zwischen einem Kaiser und seinen Mitkaisern, Angehörigen einer Kaiserfamilie usw. zum Ausdruck bringen sollen.

Concordia Bild 2.png
Thronende Concordia Militum mit zwei Standarten auf einem Aureus des Kaisers Aurelianus (270 – 275) aus der Münzstätte Mediolanum (Mailand)



Cupido

Eros


Dacia

Dacia.png
Die auf einem Felsen sitzende Dacia auf der Rückseite eines Sesterz’ von Kaiser Hadrianus (117 – 138)

Dakien, Dazien: im Altertum das Gebiet der Daker (thrakische Volksstämme) nördlich der unteren Donau (Karpatenbogen und Walachei), von Kaiser Traianus (98 –117) in zwei Feldzügen (101 bis 106) erobert. Dieses historische Ereignis dokumentiert u. a. ein → Aureus mit folgendem Gepräge: Vs. Kopf des Herrschers, Umschrift IMP(erator) NERVA TRAIANVS AVG(ustus) GER(manicus) DACICVS (Ehrentitel), Rs. Traianus mit Zweig und Zepter in einer Triumphalquadriga (→ Quadriga ). Kaiser Hadrianus (117–138) teilte die römische Provinz D. in Ober-Dakien (D. Superior) und Unter-Dakien (D. Inferior), die als → Geografische Personifikation in verschiedenen Münzbildern vorkommen. D. wurde 250 bis 270 von den Römern im Kampf mit den Germanen geräumt.



Demeter

(lat. Ceres): in der griechischen Mythologie Tochter des Kronos und der Rhea, Schwester des → Zeus und durch ihn Mutter der → Persephone; als Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit, Hüterin der Ehe und Familie an vielen Orten kultisch verehrt. Die Göttin ist auf griechischen und römischen Münzen häufig dargestellt, z. B. ihr Kopf mit Ährenkranz und Schleier (Münzen von Delphi u. a.), die thronende Ceres mit Füllhorn, Mohnbündel und Kornähren (u. a. ein um 69/70 n. Chr. geprägter Denar von Kaiser Vespasianus [69 –79]). Den ährenbekränzten Kopf der D., als Verkörperung der Fruchtbarkeit der Natur, zeigen auch französische republikanische Münzen bis 1898.


Diana

Artemis


Dikaiosyne

Aequitas


Dioskuren

Dioskuren.png
Anonymer Denar der Römischen Republik, 206 – 195 v. Chr. mit den galoppierenden Dioskuren auf der Rückseite

(griech., »Zeus-Söhne«): in der griechischen Mythologie die Zwillingsbrüder Kastor und Polydeukes (lat. Castor und Pollux), Söhne des Zeus und der Leda: als „ritterliche“ Nothelfer, besonders als Beschützer der Seeleute kultisch verehrt. Auf griechischen und römischen Münzen finden sich vielfach Darstellungen der D., ihre Büsten, in ganzer Gestalt als Rossebändiger oder sprengende Reiter mit eingelegter Lanze, jeweils einer der Brüder u. a., so zeigt die Rs. des Roma/Dioskuren-Typus der ältesten römischen Denare Castor und Pollux, wie sie hoch zu Roß angreifen.


Eirene

Siehe → Pax


Eros

Eros.png
Armor mit Bogen und verbundenen Augen als Symbol für die Blindheit der Liebeauf einem Spieljeton (Kupfer) um 1750 von D. Fehrmarn für Henrika von Liewen, geborene Harlemann

(griech., lat. Amor, Cupido): griechisch-römischer Liebesgott, römische Personifikation der Liebe und Freundschaft; auf zahlreichen antiken Münzen als nackter, geflügelter, schöner Knabe mit den Attributen Pfeil und Bogen dargestellt, oft an der Seite der Aphrodite. Seit der Renaissance befaßt sich die bildende Kunst wieder mit dem antiken Eros (Amor), den von dieser Zeit an auch zahlreiche Medaillen als Sinnbild aufkeimender, wahrer und beständiger Liebe in vielfältigster Weise zum Ausdruck bringen.


Europa

In der griechischen Mythologie eine phönikische (vorderasiatische) Königstochter sowie Geliebte des Zeus, der sich ihr in Gestalt eines Stiers näherte und sie nach Kreta entführte. Auf griechischen Münzen erscheint E. mit dem Stier, häufig auf dessen Rücken sitzend, sowie auf Medaillen seit der Renaissance als geografische Personifikation, z. B. auf dem großen Medaillon auf den Frieden von Rijswijk (1697), Rs. E. auf bekränztem Stier reitend, darunter EVROPAE, Vs. Bildnis Kaiser Leopolds I.


Fecunditas

Fecunditas.png
Fecunditas auf der Rückseite eines Denars der Faustina Minor, Gattin des Marcus Aurelius

römische → Personifikation und Göttin der Fruchtbarkeit; fast nur auf Münzen römischer Kaiserinnen von Faustina (gest. 176), Gattin von Marcus Aurelius (161–180), bis Salonina, Gattin des Gallienus (260 – 268), dargestellt als stehende oder sitzende weibliche Gestalt mit Kind(ern). Weitere Attribute können Zepter, Zweig, Botenstab (caduceus) und Füllhorn sein.


Felicitas

Römische, kultisch verehrte → Personifikation des Glücks, der Glückseligkeit, der glücklichen Umstände. Sie erscheint auf kaiserlichen Münzen von Galba (68 – 69) bis Severus II. (306 bis 307) als sitzende oder stehende weibliche Gestalt mit den Attributen Botenstab (Caduceus) und Füllhorn, seltener mit Ähren, Capricornus, Victoriola, Zepter, Zweig oder Schale. Als Münzaufschriften kommen neben F., F. Augusti, F. deorum, F. perpetua, F. publica, F. saeculi, F. temporum, F. populi Romani, F. rei publica und F. Romanorum vor.


Fenice

Phoinix



Fides

Fides.png
Stehende Fides mit zwei Feldzeichen auf einem Aureus des Quintillus (270), Umschrift FIDES EXERCITI

Altrömische Göttin und → Personifikation der Treue. Auf römischen Münzen erscheint F. als Matrone mit den Attributen Füllhorn, Fruchtkorb, Ähren u. a. bzw. symbolisiert durch zwei ineinander verschlungene Hände. Münzen der späteren römischen Kaiserzeit zeigen die militärische F. (z. B. mit den Aufschriften F. militum, F. exercituum) mit verschiedenen Feldzeichen, in Szenen von Treuekundgebungen des Heeres vor dem Kaiser oder in Zusammenhang mit anderen Kaiserdarstellungen. → Signa militaria


Flußgötter

In der griechisch-römischen → Mythologie die wegen ihrer Bedeutung für die Fruchtbarkeit des Landes als männliche Gottheiten verehrten Flüsse. Auf griechischen Münzen erscheinen F. ursprünglich in Gestalt eines Stiers mit Menschenkopf, z. B. Gelas auf Münzen von Gela (Sizilien), Acheloos auf Münzen von Neapolis (Süditalien), später in Menschengestalt, z. B. Kopf des Hipparis auf Münzen von Kamerina (Sizilien), Krimisos als Jäger auf Münzen von Segesta (Sizilien), Selinos, ein Opfer darbringend, auf Münzen von Selinus (Sizilien). Auf römischen Münzen der Kaiserzeit werden F. meist auf ein Gefäß gestützt, aus dem Wasser fließt, auf der Erde lagernd, bärtig und mit schilfbekränztem Haar dargestellt; z. B. Danuvius auf einem um 103 bis 111 geprägten Sesterz des Kaisers Traianus (98 –177). → Flußgold-Dukaten


Fortuna

Fortuna.png
Sitzende Fortuna mit Ruder und Füllhorn auf der Rückseite eines Dupondius des Commodus (180 – 192)

Römische Göttin des Glücks, Zufalls und Schicksals, mit der griechischen Göttin Tyche gleichgesetzt, erscheint auf römischen Münzen der Kaiserzeit mit Beinamen, wie F. Augusti (Glück des Kaisers), F. felix (glückliche F.), F. victrix (sieghafte F.), F. populi Romani (F. des römischen Volks), meist als stehende weibliche Gestalt, deren Attribute (wie bei Tyche) vor allem Steuerruder und Füllhorn sind. → Glückslöser , → Glückstaler


Genius

Bei den Römern Schutzgeist der einzelnen Menschen, Familien, Personengruppen, Heere, Orte und Staaten. Auf Münzen seit Nero (54 – 68) erscheint zur Aufschrift G. Augusti, G. Caesaris, G. populi Romani (G. des römischen Volkes) u. a. aber auch ohne Legende ein geschürzter Knabe oder Jüngling mit Opferschale über einem Altar oder Räuchergefäß (Thymiaterion) und Füllhorn. Darstellungen von G. finden sich wieder auf Renaissance-Medaillen, als bloße Nachahmung römischer Münzbilder oder mit allegorischem Sinngehalt, d. h. nicht mehr als Schutzgeist aufgefaßt.


Geografische Personifikation

Geografische Personifikation.png
Rom, Sesterz des Kaisers Galba (68 – 69) mit der sitzenden behelmten Personifikation der Roma auf der Rückseite

Verkörperung von Flüssen, Städten, Gebieten u. a. in menschlicher Gestalt. Auf griechischen Münzen kommen hauptsächlich als G. P. eponyme → Nymphen (die namengebend für koloniale Gründungen wie Larissa in Kleinasien, Terina in Süditalien waren), → Flußgötter und die → Tyche (→ Fortuna) der Städte (Stadtgöttinnen, z. B. von Antiochia in Syrien, Tarsos in Kleinasien) vor. Römische Münzen der Republik, vor allem aber der Kaiserzeit, weisen eine große Anzahl von G. P auf.
Unter den personifizierten Städten nimmt Rom als Hauptstadt den ersten Platz ein; der behelmte Kopf der → Roma erscheint auf den seit 269 v. Chr. geprägten Silbermünzen, als typisches Vs.-Bild und findet sich weiterhin, neben vielfältigen Ganzdarstellungen der Göttin, auf Münzen der späten Republik und der Kaiserzeit. Eine große Gruppe bilden ferner die personifizierten römischen Provinzen, die in den Münzbildern als stehende, sitzende oder liegende weibliche Gestalt mit bestimmten Attributen und Beigaben wiedergegeben werden bzw. in einer szenischen Darstellung einbezogen sind. Von den Kaisern Hadrianus (117–138) und Antoninus Pius (138–161) stammen ganze Folgen beischriftlich bezeichnete Münzen mit G. P., u. a. Aegyptus, Alexandria, Africa, Asia, Britannia, Cappadocia, Dacia, Germania, Hispania, Italia, Iudaea, Mauretania, Nilus, Parthia, Scythia, Sicilia, Syria. Die auf neuzeitlichen Münzen und Medaillen mit historischen Bezügen oder ohne diese vorkommenden G. P. gehen auf römischen Münzprägungen zurück, wobei sie zum Teil den Charakter nationaler Personifikationen angenommen haben (z. B. → Britannia, → Gallia, → Germania, → Italia, Polonia).

Geografische Personifikation Bild 2.png
Geografische Personifikation der „Africa“ auf einem Denar von Kaiser Hadrianus (117– 138)



Georg

Christlicher Heiliger, einer der 14 Nothelfer, stammte nach der Legende aus Kappadokien (antike Landschaft im östlichen Kleinasien) und fand unter Kaiser Diocletianus (284 – 305) 303 den Märtyrertod. G. wird meist als Drachentöter dargestellt und erscheint auf zahlreichen mittelalterlichen und neuzeitlichen Münzen, z. B. des Kirchenstaats, von Mantua, Lüttich, England/Großbritannien, Schweden, Rußland, Ungarn, Mansfeld. → George-Noble, → Georgmünzen, → Georg d'or


Germania

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Sesterz des Domitianus, 85 n. Chr., mit einer Rückseitendarstellung auf seinen Germanen-Sieg im Jahr 83 n. Chr.

Lateinischer Name und römische geografische Personifikation Germaniens. Als G. magna (Großgermanien) bezeichneten die Römer das nicht von ihnen eroberte, etwa von Rhein, Donau und Weichsel begrenzte und von germanischen Stämmen bewohnte Gebiet. G. superior (Obergermanien), d. h. das weit über das rechte Rheinufer hinausreichende, vom Limes gegen das freie Germanien abgegrenzte Gebiet mit Hauptort Mogontiacum (Mainz) und G. inferior (Untergermanien), d. h. das nördliche, linksrheinische Gebiet mit dem Hauptort Colonia Agrippina (Köln) hießen die im Jahr 89 aus gleichnamigen Militärbezirken gebildeten römischen Grenzprovinzen. Auf zahlreichen römischen Kaisermünzen erscheinen Darstellungen der personifizierten G., häufig mit unmittelbarem historischem Bezug, so zeigt z. B. das Rs.-Bild eines 85 n. Chr. in Rom geprägten Sesterz des Domitianus (81– 96) G. als trauernde, weibliche Gestalt zu Füßen einer Trophäe, rechts ein stehender gefesselter Germane, um den Sieg des Kaisers über den westgermanischen Stamm der Chatten zu symbolisieren.
Der Name G. wurde im Mittelalter oft schlechthin für das Gebiet nördlich der Alpen bis zur französischen Grenze verwendet; die im 15. Jh. für das alte deutsche Reich (bis 1806) aufgekommene Bezeichnung → Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation lautete in lateinischen Münzumschriften Sacrum Imperium Romanum Nationis Germanicae. Die personifizierte G. erscheint auf → Siegestalern von 1871 sowie einer Vielzahl historischer und Gelegenheitsmedaillen.

Germania Bild 2.png
Die personifizierte Germania mit zerrissenen Ketten das „napoleonische Ungeheuer“ niederwerfend, auf einer Medaille von C. Fischer von 1863 auf den 50. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig



Germanicus

Germanicus.png
Germanicus auf einem postumen Dupondius, auf der Vorderseite in Triumphalquadriga, auf der Rückseite stehend mit Adlerzepter

(von lat. Germania = Germanien): Ehrenname des römischen Feldherrn Nero Claudius Drusus (geb. 38 v. Chr., gest. 9 v. Chr.), der ihm für seine Siege über die Germanen verliehen wurde. Der Name Germanicus ging auf seine Söhne Gaius Iulius Caesar (geb. 15 v. Chr., gest. 19 n. Chr.) kurz Germanicus genannt, und Tiberius Claudius Nero, den späteren Kaiser Claudius (41– 54), sowie andere Angehörige der julisch-claudischen Dynastie über und kommt seit Domitianus (81– 96) als Titel römischer Kaiser vor. So lautet z. B. die Umschrift auf der Vs. eines zwischen 103 und 111 in Rom geprägten Aureus des Traianus’ (98 –117) IMP(erator) NERVA TRAIANVS AVG(ustus) GER(manicus) DACICVS.


Gloria

(lat., Ruhm): römische → Personifikation des Ruhms, auf Münzen nicht dargestellt, sondern nur in Umschriften zu Bildnissen von Kaisern, militärischen Szenarien u. a. von Probus (276 – 282) an bis in byzantinische Zeit genannt. Beispiele: GLORIA CONSTANTINI AVG (Medaillon zu 1 1⁄2 Goldsolidi von Constantinus I., 306/324 – 337; Münzstätte Siscia), GLORIA REI PVBLICAE (Goldsolidus von Constantius II., 337– 361; Münzstätte Thessalonica), GLOR(ia) ORBIS TERRAR(um) (Goldsolidus des byzantinischen Kaisers Theodosios II., 408 – 450; Münzstätte Thessalonica).


Hades

(auch Aides oder Pluton, lat. Orcus): in der griechischen Mythologie Gott der Unterwelt (Totenreich), aber auch Herr der in der Erde ruhenden Schätze (keimendes Getreide, Metalle). Auf griechischen und römischen Münzen erscheint H. mit seinem Kopfbild, ferner mit seiner ganzen Gestalt, stehend oder sitzend, mit hoher runder Kopfbedeckung (polos), die rechte Hand ausgestreckt, in der linken ein Zepter haltend, als H.-Serapis (→ Serapis ) mit dem dreiköpfigen Höllenhund Kerberos zu seinen Füßen.


Hammonia

Neulateinischer Name und → Geografische Personifikation von Hamburg; z. B. zeigt die Medaille von Heinrich Lorenz auf den Zollanschluß (1888) die sitzende H. mit Mauerkrone und Stadtwappen vor Stadtansicht.


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