Apollon

Aus MGM Münzlexikon
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Kopf des Apollon mit Lorbeerkranz auf einem Tetradrachmon von Leontinoi (Sizilien) um 440 v. Chr.

(lat. Apollo, auch Apoll): in der griechischen Mythologie Sohn des Zeus und der Leta (Titanin) sowie Zwillingsbruder der Artemis. A. gehört zu den vielseitigsten antiken Göttergestalten: Gott der Reinheit und des Lichtes (A. Phoibos), der Weissagung (Phytischer A.), der Heilkunst, der musischen Künste, Herr der Musen (A. Musagetes), Beschützer des Ackerbaus und der Viehzucht u. a. Seine Hauptkultstätten befanden sich in Delphi, Delos und Sparta. Die Attribute des A. sind Kithara (lyraähnliches Saiteninstrument), Bogen und Dreifuß, heilig war ihm der Lorbeer (griech. daphne). In der antiken Kunst ist A. als schöner, nackter Jüngling oder in langem Gewand als Kitharöde dargestellt. Auf zahlreichen antiken griechischen Münzen erscheinen Abbildungen des Gottes: A.-Kopf mit Lorbeerkranz (Katane, Rhegion, Syrakus, Metapontion, Leontinoi, Kroton u. a.) A. mit Artemis in Quadriga (Selinus u. a.), A. als Sühnegott (Kaulonia u. a.), A. auf Omphalos (Mittelpunkt der Erde) sitzend (Delphi, Königreich Syrien u. a.), A. mit dem Pfeil auf Python (Drache am Parnaß) schießend (Kroton u. a.). Als alleiniges Münzbild kommen auch seine Attribute Kithara (Olynthos u. a.) und Dreifuß (Syrakus, Kroton u. a.) vor. Römisch-republikanische und Kaisermünzen bilden ebenfalls häufig das Kopfbild oder die ganze Gestalt des A. ab, z. B. zeigt die Rs. eines um 12/11 v. Chr. in Lugdunum (Lyon) geprägten Denars von Augustus (27 v. Chr. –14 n. Chr.) den Gott in langem Gewand mit Kithara und Plektrum (Schlagstöckchen). → Stater (Abb.)