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Aus MGM Münzlexikon

Heilige(r)

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Württemberg, Christophstaler Ausbeutetaler 1607 mit St. Christophorus und dem Jesuskind

(lat. Sanctus): in der katholischen Kirche verehrte Person, die wegen ihres Märtyrertods (besonders in frühchristlicher Zeit) oder aus anderen kirchlich bedeutsamen Gründen nach ihrem Tod vom Papst heiliggesprochen wurde. Als Schutzpatrone bestimmter Orte und Länder erscheinen H. auf zahlreichen Münzen des Mittelalters und der Neuzeit. In Umschriften von Denaren der sächsisch-fränkischen Kaiser kommen Namen von etwa 60 verschiedenen H. vor; spätere Münzen zeigen das Kopf- oder Brustbild von H., seit der Hohenstaufenzeit werden H. vielfach in ganzer Gestalt und mit ihren Attributen abgebildet. Schon auf den ersten Guldengroschen von Joachimsthal erscheint der heilige Joachim als Motiv auf den Münzen. Ein Verzeichnis der auf Münzen vorkommenden H. enthält Rentzmanns Legenden-Lexicon des Mittelalters und der Neuzeit Berlin 1865/66 nebst Supplement von 1878 (Neudruck Berlin 1977). → Rentzmann .

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Vorderseite des ersten Joachimsthaler Guldengroschens o. J. (1519) mit der Darstellung des St. Joachim



Helios

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Helios mit Strahlenkrone auf der Vorderseite einer Drachme von Rhodos (125 bis 88 v. Chr.)

(lat. Sol ): in der griechischen → Mythologie licht-, leben- und wärmespendender Sonnengott, der jeden Morgen im Osten aus dem Meer auftaucht, mit seinen von vier feurigen Rossen gezogenen Sonnenwagen über das Himmelsgewölbe fährt und abends im Westen wieder in das Meer eintaucht, um in der Nacht die Erde mit einem Kahn zu umfahren. Sein Kult fiel in der römischen Religion mit dem des Sol zusammen. Auf griechischen und römischen Münzen ist H. häufig dargestellt, z. B. zeigen ältere Silbermünzen von Rhodos (Hauptkultstätte des H.) das umlockte Haupt des Gottes mit Strahlenkrone, römische Münzen Sol mit Strahlenkrone auf der Sonnenquadriga (→ Quadriga ) fahrend, allein oder stehend mit erhobener Rechten, in der Linken eine Weltkugel haltend, u. ä. Darstellungen.


Helvetia

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Stehende Helvetia auf einem 2-Franken-Stück der Schweiz

Lateinischer Name und nationale → Personifikation der Schweiz. Die H. erscheint auf den ersten eidgenössischen Silbermünzen von 1850 bis 1863 zu 1⁄2, 1 und 2 Franken als sitzende weibliche Gestalt, die linke Hand auf den Schweizerschild gelegt, die rechte über eine Gebirgslandschaft ausstreckend. Auf den seit 1874/75 geprägten Münzen dieser Nominale (seit 1968 in Kupfernickel) erscheint die H. stehend, die Linke auf den Schild gestützt, in der Rechten eine Lanze haltend (beide Darstellungen von Antoine → Bovy ). Bei dem auf Nickel- bzw. Kupfernickelmünzen seit 1881 vorkommenden Frauenkopf mit → Diadem, das die Aufschrift „Libertas“ (= Freiheit) trägt, und der Frauenbüste vom Typ → Vreneli der Goldmünzen kann nur noch von einem künstlerischen Nachempfinden der H. gesprochen werden.


Hephaistos

Griechischer Gott der Schmiede (sein Attribut ist der Hammer) und des Erdfeuers, der in seltenen Fällen auf Münzen dargestellt ist. Seine römische Entsprechung war der Gott Vulcanus.


Hera

(lat. Iuno, Juno): oberste griechisch-römische Göttin, Gemahlin des → Zeus (Jupiter), Beschützerin der Ehe und der Frauen. Hauptkultstätten der H., der Granatapfel, Huhn, Pfau und Kuh heilig waren, befanden sich in Argos, Olympia und Samos. Als Iuno Moneta war ihr ein Tempel auf dem Kapitol in Rom geweiht, als Iuno Regina wurde sie im großen Tempel des Iuppiter verehrt. Einige griechische Münzen (Samos, Elis) zeigen den Kopf der H., häufiger findet sie sich auf römischen Münzen (insbesondere denen der Kaiserinnen) als hoheitsvolle Gestalt in langer Gewandung und mit einem Kranz oder Diadem im Haar.


Herakles

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Kopfbild des Herakles mit Löwenskalp auf der Rückseite eines Tetradrachmons um 410 v. Chr. von Kamarina

(lat. Hercules, Herkules): in der griechischen → Mythologie Sohn des → Zeus und der Alkmene (Geliebte des Zeus und Gemahlin von Amphitryon), griechischer Nationalheros, bei den Römern als Hercules kultisch verehrt (312 v. Chr. in den Staatskult einbezogen). H. erscheint bereits auf griechischen Münzen des 6. Jh. v. Chr. und bleibt häufiges Münzbild, meist als kräftiger, bärtiger Mann, mit einer Keule bewehrt und von einem Löwenfell bedeckt, das von dem nemeischen Löwen stammt, dessen Tötung zu den zwölf übermenschlichen Taten des H. zählte (den Kampf mit dem nemeischen Löwen zeigen z. B. um 410 v. Chr. geprägte, kunstvolle goldene 100-Litren-Münzen von Syrakus). Seltener wird H. als Kind oder Knabe dargestellt, z. B. auf der Rs. eines um 410 v. Chr. geprägten Staters von Kroton, auf dem H., die von → Hera in seine Wiege gelegten Schlangen erwürgt.
Auch auf römischen Münzen erscheint H. häufig; sein Kopfbild mit dem Löwenskalp findet sich erstmals auf dem → Quadrans des → Aes grave. Münzen der Kaiserzeit zeigen ihn meist in ganzer Gestalt und in verschiedenen, zum Teil auf seine Heldentaten bezüglichen Darstellungen. Zudem ließen sich römische Kaiser öfter mit dem Löwenskalp abbilden, z. B. Commodus (180 –192), daher als „Commodus-Hercules“ bezeichnet, auf dem 192 geprägten → Medaillon, das auf der Rs. Hercules mit dem kalydonischen Eber und dem nemeischen Löwen zeigt.

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Kampf des Herakles mit dem nemeischen Löwen auf der Rückseite eines goldenen 100-Litren-Stücks von Syrakus, um 400 v. Chr., Stempelschneider Kimon (Abb. in doppelter Größe)


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Rückseite eines römischen Aureus’ des Kaisers Carinus (282 – 285) mit dem stehenden Herakles mit Keule und Fell des nemeischen Löwen



Hercules

Herakles


Herkules-Gruppe

Seit 1795 auf den republikanischen französischen Münzen zu 5 Francs (Franken), von 1965 bis 1973 auch auf den 10-Francs-Stücken und von 1974 bis 1980 auch auf den 50-Francs-Stücken vorhandenes Münzbild mit Herkules zwischen den weiblichen Personifikationen der Freiheit und Gleichheit.


Hermes

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Hermes-Kopf mit dem charakteristischen geflügelten Hut auf einer Zinnmedaille von 1883 auf das 25jährige Bestehen des Kaufmännischen Vereins zu Leipzig, signiert H.W.F.

(lat. Mercurius): in der griechischen → Mythologie Sohn des → Zeus und der Atlas-Tochter Maia; Götterbote, Gott der Straßen, Kaufleute, Reisenden, auch der Diebe; bei den Römern Gott des Handels. Auf griechischen Münzen ist H. häufig abgebildet (ganze Gestalt, Kopfbild); seine Attribute sind der glockenförmige Hut (pilos) oder der breitkrempige, oft geflügelte Reisehut (petasos), Flügelschuhe und der in einer offenen 8 endende Botenstab (kerykeion). Als Gott des Handels und Gewinns führt er verschiedentlich eine Geldbörse mit sich. Auf Medaillen der Neuzeit symbolisiert H. Handel und Verkehr.


Hestia

Vesta


Hilaritas

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Stehende Hilaritas mit Palmzweig und Füllhorn (Cornucopiae) in den Händen auf der Rückseite eines Aureus o. J. (145) von Marcus Aurelius als Caesar (139 – 161)

Römische → Personifikation der Heiterkeit. Zur Aufschrift H., H. Augusti, H. populi Romani u. a. erscheint auf römischen Münzen seit Kaiser Hadrianus (117–138) eine oft von Kindern umgebene weibliche Gestalt mit den Attributen Palmzweig und Zepter, Füllhorn, Schale oder Anker.


Honos

Auch Honor: römische → Personifikation der Ehre, besonders der Waffenehre. Dem H. wurde gemeinsam mit → Virtus (Personifikation der militärischen Tüchtigkeit) 233 v. Chr. in Rom ein Tempel geweiht. Der bekränzte Kopf des H. erscheint auf Münzen allein oder neben dem der Virtus. Stehend oder allein mit den Attributen Füllhorn und Zweig oder Zepter kommt H. z. B. auf Münzen von Kaiser Antoninus Pius (138 bis 161) und Lucius Verus (161–180) vor, zusammen mit Virtus auf Münzen von Galba (68 – 69) und Vespasianus (69 bis 79).


Hygieia

Salus


Ianus

Janus


Isis

Altägyptische Himmels- und Liebesgöttin, Schwester und Gattin des Osiris, Mutter des Heros, Verkörperung der Gatten- und Mutterliebe, erlangte während der Herrschaft der Ptolemäer (323 – 30 v. Chr.) große Popularität. Ihr Kult verbreitete sich von Ägypten aus über die gesamte griechisch-römische Welt. Auf alexandrinischen und zahlreichen Städtemünzen des westlichen und östlichen Mittelmeerraums sowie auf Münzen römischer Kaiser seit Hadrianus (117–138) erscheint I. mit ihrem Brustbild oder in ganzer Gestalt, eine Sonnenscheibe zwischen Kuhhörnern, zuweilen auch zwischen Uräus-Schlangen, als charakteristischem Kopfschmuck und meist mit Klapper (sistrum) und Henkeleimer (situla) als Attributen.


Italia

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Italia mit Füllhorn und Zepter auf der Rückseite eines Sesterz’ des Kaisers Antoninus Pius (138 – 161)

Lateinischer Name und geografische Personifikation Italiens. I. erscheint auf zahlreichen Münzen der späten Römischen Republik, mit behelmtem, bekränztem oder diademgeschmücktem Kopf, in ganzer Gestalt, in → Biga, auf Schilden sitzend, zusammen mit → Roma (z. B. Vs. eines etwa 90 – 88 v. Chr. in der Münzstätte der Marsischen Konföderation gegen Rom geprägten Denars: Kopf der I. mit Lorbeerkranz, Ohrringen und Halskette sowie Beischrift ITALIA). Darstellungen der I. auf Münzen der Kaiserzeit finden sich u. a. auf den Reisemünzen von Kaiser Hadrianus (117–138) und Antoninus Pius (138 –161). Als nationale Personifikation bilden I. verschiedentlich neuzeitliche italienische Münzen ab (z. B. Centesimo 1908 bis 1918, Rs. stehende I., 50 Lire ab 1954, Vs. Kopfbild der I.).


Iuno

Auch Juno: → Hera


Iuppiter

Zeus


Iustitia

Justitia


Jakobus d. Ä.

Nach christlicher Überlieferung einer der zwölf → Apostel, 44 n. Chr. hingerichtet und in Santiago de Compostela (Wallfahrtsort in Spanien) begraben, meistens als alter Mann in Pilgertracht dargestellt; Attribute: Pilgerstab, Buch, Muschel und gesenktes Schwert (als Sinnbild des erlittenen Märtyrertods).
Auf Weißpfennigen Gumprechts I. von Neuenahr (1418 – etwa 1422) Brustbild des Apostels mit Schwert und Buch, auf Goldmünzen Karls I. von Münsterberg-Öls (1511–1536) stehender J. in Pilgertracht, auf Ausbeutetalern (→ Jakobs-Taler ) der St. Jakobszeche in Lautenthal (Harz) Herzog Friedrich Ulrichs von Braunschweig (1613 –1634) im Wappenbild. Der Heilige ist auch auf einem Kipper-12er 1621 von Braunschweig-Wolfenbüttel dargestellt.


Janus

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Janus-Kopf mit den Gesichtszügen von Pompeius dem Großen auf einem As um 45 v. Chr. aus einer spanischen oder sizilischen Münzstätte

(lat. Ianus): altrömischer Gott der Türen und öffentlichen Durchgänge, des zeitlichen Anfangs (daher der Monatsname Januar) und Endes. Er wird mit Doppelantlitz dargestellt, um seine Fähigkeit, gleichzeitig vor- und zurückzublicken bzw. nach innen und außen zu sehen, zum Ausdruck zu bringen. Kopf des J. auf gegossenen, später geprägten Asses der Römischen Republik bis ins 1. Jh. v. Chr.; auf einigen kaiserlichen Münzen J. in ganzer Gestalt oder J.-Tempel (in Friedenszeiten geschlossen). Zu Beginn des 19. Jh. wurde der J.-Kopf als Medaillenmotiv für → Jahrhundertmedaillen verwendet.


Johannes

1. Nach christlicher Überlieferung → Apostel und Evangelist, Bruder von → Jakobus d. Ä.; dargestellt als jüngerer Mann mit den Attributen Adler, Kelch und Buch. J. kommt auf Münzen der sächsisch-fränkischen Kaiserzeit vor, z. B. auf in Gittelde (bei Gandersheim) geprägten Pfennigen das Brustbild des Apostels mit Umschrift: „Johannes patronus est“ (lat., Johannes ist unser Schutzherr) oder der Adler mit Nimbus. Der gleiche Adler erscheint auch auf Münzen des 13. Jh. von Lüttich und Montferrat; J. und Jakobus auf einem → Giulio von Guidobald II. von Urbino (1538 –1574).
2. → João


Juno (lat. Iuno)

Hera


Jupiter (lat. Iuppiter)

Zeus


Justitia

(lat. Iustitia): römische → Personifikation der Gerechtigkeit, im Gegensatz zur → Aequitas (Personifikation der Billigkeit, der ausgleichenden Gerechtigkeit) relativ selten auf römischen Münzen dargestellt; z. B. Dupondius (Rom, um 22/23 n. Chr.) des Kaisers Tiberius (14 bis 37), Rs. drapierte jugendliche Frauenbüste, darunter IVSTITIA.


Kerberos

Hades


Kore

Persephone


Laetitia

(lat., Freude): auf antiken Münzen der römischen Kaiserzeit vorkommende Aufschriften Laetitia, Laetitia Augusti, Laetitia fundata (festbegründete Freude) u. a. zu einer weiblichen Gestalt mit den Attributen Kranz und Anker, Füllhorn, Steuer, Zepter u. a., bei der es sich mutmaßlich um die sonst nicht bezeugte → Personifikation der Freude handelt.


Landeswappen

Staatswappen: heraldisches Hoheitszeichen eines Landes bzw. Staates. Die mittelalterlichen L.andeswappen sind unterschiedlichen Ursprungs und gehen auf alte Volkszeichen (z. B. das weiße Roß Niedersachsens), Heerbahnzeichen von Truppenaufgeboten (mit Wappenbild des Banners, das bei Belehnung dem Lehnsmann vom Lehnherrn übergeben wurde), vor allem aber auf Familienwappen zurück. Die Familien- oder Geschlechterwappen wurden von den Landesherrn auf ihren erblichen Grundbesitz übertragen und wurden so zu Herrschaftswappen. Durch Einbeziehung von Erbschafts-, Anspruchs- und Gedächtniswappen entstanden vielfeldige Landeswappen. Auf Münzen erscheinen seit dem 13. Jh. meist einzelne Bestandteile des Landeswappen (Wappenfigur oder Wappenschild, Helm oder Helmzier), seit dem 16. Jh. mehr oder weniger vollständige, jedoch prunkvoll gestaltete Wappen, die, wie auch die idealisierten Herrscherbildnisse, der absolutistischen Repräsentation dienten. → Wappen



Lateinisches Kreuz

Passionskreuz: Kreuz mit einem Querbalken, der oben drei gleichlange Arme entstehen läßt, die kürzer sind als der untere Teil des Kreuzstammes. Auf römischen, byzantinischen, mittelalterlichen und neuzeitlichen Münzen häufig abgebildet.



Laurentius

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Das Martyrium des heiligen Laurentius, dargestellt auf einem Brakteat des Bischofs Johann I. von Merseburg (1151 – 1170)

dt. Lorenz: christlicher Heiliger, römischer Archidiakon, erlitt wie Papst Sixtus II. (257– 258) unter Kaiser Valerianus (253 – 260) den Märtyrertod. Ein Brakteat des Bischofs Johann I. von Merseburg (1151–1170) zeigt den Heiligen auf dem Feuerrost liegend, dessen Glut zwei Folterknechte schüren. Als stehende Gestalt mit dem → Attribut Feuerrost in der Linken bilden ihn u. a. Goldmünzen von Nürnberg (→ Lorenzgulden seit 1428) und zahlreiche Prägungen der Stadt Wismar (seit 1528) ab.


Liberalitas

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Liberalitas-Szene auf einem Sesterz des Kaisers Hadrianus (117 – 138). Der Kaiser sitzt auf sella curulis, und die stehende Liberalitas schüttet ihr Füllhorn über einen Bürger aus, der zum Podium aufsteigt, um sein Geldgeschenk in Empfang zu nehmen.

Römische Personifikation der Uneigennützigkeit, Freigebigkeit, auf Münzen der römischen Kaiser meist als stehende weibliche Gestalt mit den Attributen Füllhorn, Tessara (Tafel mit den Namen der Empfangsberechtigten von kaiserlichen Geldgeschenken) oder Zepter abgebildet. Auf verschiedenen Sesterzen ist auch die Übergabe der Liberalitas direkt dargestellt.


Libertas

Römische Personifikation der Freiheit, erscheint auf Münzen der römischen Kaiser zur Legende Libertas Augusti, Libertas populi Romani (Freiheit des römischen Volkes), Libertas publica (öffentliche Freiheit), Libertas aeterna (ewige Freiheit) u. a. meist als sitzende weibliche Gestalt mit Freiheitsmütze (pileus libertatis) und Zepter. Ihr Kopfbild mit Kranz, Stirnreif oder Schleier zeigen Münzen der Römischen Republik, z. B. des Brutus (geb. 85, gest. 42 v. Chr.) und Cassius (gest. 42 v. Chr.), die an der Verschwörung gegen Gaius Iulius Caesar (geb. 100, gest. 44 v. Chr.) beteiligt waren.


Liberty

(engl., Freiheit): seit den ersten Prägungen der USA auf den Münzen vieler Nominale als Kopfbild oder in ganzer Gestalt (Standing, Walking und Seated Liberty) vorkommende Personifikation der Freiheit.


Luna

Römische Mondgöttin, der griechischen Göttin Selene gleichgestellt. Auf griechischen und römischen Münzen erscheint Luna mit ihrem Kopfbild, das meist eine kleine Mondsichel (lunula) schmückt, oder in ganzer Gestalt, eine → Biga lenkend. Münzen der römischen Kaiser zeigen die Göttin mitunter auch auf einem von Stieren gezogenen Wagen, Beischrift: L.una lucifera (lat., die lichtbringende L.).


Löwe

Im Altertum wegen seiner Kraft und Schönheit als Symbol der Macht aufgefaßtes Raubtier. Auf zahlreichen griechischen Münzen kommen Darstellungen des Löwen vor: Löwenkopf (z. B. Leontinoi – Sizilien), Löwenskalp (z. B. Rhegion – Süditalien), schreitender Löwe (z. B. Zeugitana – Sizilien), Löwe, ein Beutetier schlagend (z. B. Hyele – Süditalien), → Herakles, mit dem Löwen kämpfend (z. B. Herakleia – Süditalien) u. a. Auch römische Münzen bilden häufig den Löwen ab (Zirkustier, Löwenquadriga u. a.). Nach dem Aufkommen der Heraldik wurde der (stilisierte) Löwe neben dem Adler zum häufigsten Wappentier. Er erscheint auf den Münzen der Welfen, der Landgrafen von Thüringen und Hessen, der Markgrafen von Meißen, aber auch von Nassau, Schwarzburg, Brabant, Flandern, Geldern, Venedig (Markus-Löwe), Böhmen, Dänemark, England, Norwegen u. a. → Löwengroschen, → Löwenpfennig, → Löwentaler, → Meißner Groschen


Mainaden

(griech., die Rasenden): in der griechischen Mythologie Verehrerinnen des → Dionysos, nach dessen lateinischem Namen Bacchus auch Bacchantinnen genannt. Auf griechischen und römischen Münzen erscheinen die Mainaden meist als Begleiterinnen des Dionysos.


Maple Leaf

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Maple Leaf als 5-Dollars-Stück 1999 (Rückseite) von Kanada in Silber. Links vom Blattstiel ist ein sogenanntes „privy mark“, ein Kaninchen, vorhanden, das an das „Jahr des Hasen“ erinnert

(engl. Ahornblatt): kanadische Edelmetall-Anlegermünzen, die seit 1982 (Gold) und 1988 (Silber und Platin) in verschiedenen Gewichtsstufungen und entsprechenden (fiktiven) Nominalen ausgegegeben werden. Den Namen erhielten die Prägungen nach dem auf ihren Rs. abgebildeten großen Ahornblatt.





Markus

Nach christlicher Überlieferung Apostel und Verfasser des Markus-Evangeliums, dessen Gebeine im 9. Jh. nach Venedig überführt wurden, war der Schutzheilige dieser Stadtrepublik. Er erscheint seit der Mitte des 11. Jh. (bis 1796) auf den meisten venezianischen Münzen, teils selbst dargestellt, teils durch den geflügelten Markus-Löwen symbolisiert. → Apostel, → Heilige(r), → Markus-Löwe


Markus-Löwe

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Aufgerichteter Markus-Löwe mit Schwert auf der Rückseite einer venezianischen Osella 1685 des Dogen Markus Antonius Giustiniani (1684 – 1688)

Wappentier der Stadt und Republik Venedig, geflügelter goldener Löwe mit Heiligenschein, in den Pranken ein aufgeschlagenes silbernes Buch haltend, das die Buchstaben P(ax) T(ibi) M(arce) E(vangelista) M(eus) erkennen läßt (lat., Mein Friede sei mit Dir, Markus Evangelist). Der M. erscheint auf zahlreichen venezianischen Münzen. → Markus


Mars

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Mars mit Speer und geschultertem Tropaeum auf der Rückseite eines Aureus’ des Kaisers Severus Alexander (222 – 235)

Italisch-römische Entsprechung des griechischen Kriegsgotts → Ares. Auf den antiken Münzen der römischen Kaiserzeit ist Mars ein häufiges Motiv. Schon auf den in den Jahren 210/211 v. Chr. während des 2. Punischen Krieges geprägten Goldmünzen der Römischen Republik wird der Kopf des Mars dargestellt. Auch auf Medaillen des Barock war Mars in verschiedenen Darstellungen ein beliebtes Motiv. In der Serie der → Görtzer Notdaler erscheint Mars auch auf einer der Münzen.


Martin von Tours

(316 – 397): christlicher Heiliger, kam als römischer Soldat nach Gallien, ließ sich in Poitiers taufen und lebte längere Zeit als Einsiedler auf der Insel Gallernia bei Genua, danach Bischof von Tours; führte mit der Gründung des Klosters Marmoutier das Mönchtum in Frankreich ein. In der bildenden Kunst wird Martin von Tours meist als Reiter dargestellt, der für einen Bettler die Hälfte seines Mantels abtrennt. Dieses Motiv zeigen verschiedene Münzen seit dem 16. Jh., erstmals ein Vierteltaler (Dickpfennig) der Stadt Kolmar (1499) sowie Taler von Mainz (1568), Lucca (1600 –1750), Schwarzburg (1606, 1608), Schwyz (1653) u. a. → Bettlertaler


Matthias

Nach christlicher Überlieferung einer der zwölf Apostel (anstelle des Verräters Judas Ischarioth), häufigstes Attribut ist das Beil. Matthias kommt vor allem auf Münzen von Goslar vor. → Matthias-Groschen


Matthäus

Nach christlicher Überlieferung einer der zwölf Apostel, erlitt nach ausgedehnter Missionsarbeit den Märtyrertod, Grabstätte angeblich in Salerno. Matthäus, dessen Attribut ein Engel ist, kommt u. a. auf Scudi von Papst Innozenz XI. (1676 –1689) vor.


Maximus

(lat., der Größte, der sehr Große): Beiname, Ehrenname und Siegesbeiname römischer Kaiser, z. B. MAXIMVS CAES(ar) GERM(anicus) als Beiname des Sohns von Kaiser Maximinus I. Thrax (235 – 238) auf einem Sesterz von 236, Münzstätte Rom; D(ominus) N(oster) CONSTANTINVS MAX(imus) AVG(ustus) als Ehrenname des Constantinus I. (306/324 – 337) auf einem goldenen Medaillon zu 3 Solidi von 326, Münzstätte Thessalonica; GALLIENVS P(ius) F(elix) AVG(ustus) G(ermanicus) M(aximus) als Siegesbeiname des Gallienus (253 – 259) auf einem Sesterz, etwa 257/58, Münzstätte Rom.


Meergötter

Die in der griechisch-römischen Mythologie als Gottheiten verehrten Beherrscher der Meere. Griechische Meergötter waren neben dem Meeresbeherrscher → Poseidon (lat. Neptunus) und seiner Gemahlin → AmphitriteTaras und → Triton, beider Söhne, Okeanos (lat. Oceanus) Vater der Okeaniden und aller Flüsse, Itanos u. a. Auf griechischen und römischen Münzen kommen vielfältige Darstellungen von Meergöttern vor, u. a. mit Fischschwanz (Itanos auf Münzen von Kreta), als stehende oder schreitende männliche Gestalt mit einem Dreizack (z. B. Poseidon auf Münzen von Poseidonia, Neptunus auf Münzen der Römischen Republik).


Mercurius

Hermes


Merkur

Hermes


Minerva

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Minerva auf der Rückseite eines Sesterzes von Antoninus Pius (138 – 161)

Römische Göttin der Handwerker und Künstler, der griechischen Athena entsprechend. Auf den Münzen der Kaiserzeit wird sie meistens mit den Attributen Schild und Speer dargestellt.


Moneta

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Die drei Monetae auf der Rückseite eines Bronze-Medaillons des Kaisers Maximianus Herculius (286 – 305). Jede der drei Monetae hält ein Füllhorn und eine Waage. Zu ihren Füßen steht jeweils eine kleine Metallpyramide als Symbole für die drei Münzmetalle Kupfer, Silber und Gold

Beiname der altrömischen Göttin Iuno (→ Hera ) und Name der ersten römischen Münzstätte beim Tempel der Iuno auf dem Kapitol im alten Rom; später im übertragenen Sinne Münze, Münzstätte, Münzrecht usw. Moneta als Personifikation der Münze (Münzwesen) erscheint auf Prägungen seit Kaiser Domitianus (81– 96), meist eine neben Münzhaufen stehende weibliche Gestalt mit den Attributen Füllhorn und Waage sowie der Umschrift MONETA AVGVSTI. Darstellungen von drei Monetae, die Münzmetalle Gold, Silber und Kupfer symbolisierend, zeigen Münzen und Medaillen von Commodus (180 –192) und späterer Kaiser, z. B. ein Silbermedaillon mit dem Bildnis des Kaisers Severus Alexander (222 – 234) und (auf der Rs.) die drei Monetae mit Waage und Füllhorn, neben ihnen aufgehäufte Geldstücke und die Umschrift AEQVITAS AVGVSTI (Gleichsetzung mit der Personifikation der Billigkeit). In Umschriften mittelalterlicher Münzen wird das Wort M. in Verbindung mit dem Namen des Münzherrn bzw. der Münzstätte verwendet, z. B. MONETA ROBERTI COMITIS = Geld (Pfennig) des Grafen Robert II. von Flandern (1093 bis 1111), MONETA. SANCTI. GALLI, (Geld von St. Gallen) um 1200. Seit dem 15. Jh. kommen Münzumschriften wie MONETA ARGENTEA (Silbermünze), MONETA AUREA (Goldmünze) und besonders häufig MONETA NOVA (nach neuem Münzfuß geprägte oder auch nur neue Münze) vor. Der umgangssprachliche Ausdruck „Moneten“ ist von dem Wort M. abgeleitet, ebenso wie das englische (money) und französische (monnaie) Wort für „Geld“.