Wappen

Aus MGM Münzlexikon
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Wappenbestandteile: a) Helmzier (oben), mit Helmkrone (links) und Wulst (rechts), b) Helmdecken, c) Bügelhelm (links), Stechhelm (rechts), d) leerer Schild (spanischer Halbrundschild)

(abgeleitet von Waffen, mittelhochdt. wafen oder wapen, lat. arma, franz. armes, engl. arms): farbige und unveränderliche Bildkennzeichen eines Landes, einer Stadt, eines Geschlechts oder einer Körperschaft, nachgebildet unter Beachtung bestimmter (heraldischer) Regeln den mittelalterlichen Schutzwaffen → Schild und → Helm (mit Helmdecken und → Helmzier). Hauptbestandteile des Wappens sind der Schild mit dem Schildbild (Wappenfigur) und das Oberwappen (Helm, Helmdecken, Helmzier). Als Zubehör (heraldische Prachtstücke) gelten Rand- und Würdeabzeichen (→ Krone, Hüte, Ordensdekorationen), → Schildhalter, → Wappenmantel, → Devise.
Auf Münzen kommen seit Anfang des 13. Jh. meist einzelne Wappenteile vor, z. B. Schild mit Schildbild oder Schildbild allein, Helm oder Helmzier; im 16. Jh. wurde – vor allem bei größeren Nominalen – das vollständige Wappen (Gesamt-Wappen) vorherrschend. Für die Bestimmung von Münzen mit unzulänglichen Aufschriften bieten vorkommende Wappen-Teile bzw. Wappen wichtige Anhaltspunkte. Als Nachschlagewerk leistet Wilhelm → Rentzmann, Numismatisches Wappen-Lexicon des Mittelalters und der Neuzeit (2 Bde. Berlin 1876, Neudruck Berlin 1978) wertvolle Dienste. Es gibt davon auch eine von Otfried Neubecker bearbeitete Auflage, die 1969 erschienen ist.