Helmzier

Aus MGM Münzlexikon
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Bügelhelm mit braunschweigischer Helmzier (Roß mit Pfauenstoß) auf einem 12-Mariengroschen-Stück 1674 des Bistums Osnabrück (regierender Bischof war Ernst August von Braunschweig-Calenberg-Hannover

(franz. crête, engl. crest): in der → Heraldik neben Helm und Helmdecke zum Oberwappen (→ Wappen ) gehörender Wappenteil, auch als Helmschmuck, Helmkleinod oder Zimier bezeichnet. Der Brauch, auf dem Helm eine plastische Figur anzubringen, die motivmäßig mit dem Schildbild übereinstimmen konnte (Hilfskleinod, Gegensatz Schmuckkleinod), entstand im 13. Jh.; später wurde die H. nur noch bei ritterlichen Turnierspielen getragen. Sehr häufig vorkommende H., deren figurale Gestaltung überaus mannigfaltig ist, sind Hörner (meist paarweise) und Flügel (paarweise Flug, einzeln Halbflug genannt). In älteren Wappendarstellungen erscheinen → Helm und H. meist gleichgroß, um die Wende vom 15. zum 16. Jh. wurde das Maßverhältnis zugunsten der H. verändert (doppelte Höhe des Helms), das die moderne Heraldik beibehalten hat. – Auf Münzen und Medaillen des 15., 16. und 17. Jh. mit Wappenbildern finden sich häufig mehrere Helme und H. über einem vielfeldrigen Schild, um möglichst viele Herrschaftsgebiete zu dokumentieren (vgl. Abb. bei Helm).