Siegestaler

Aus MGM Münzlexikon
Siegestaler.png
Die fünf Siegestaler 1871 von Bayern, Bremen, Preußen, Sachsen und Württemberg auf den deutschen Sieg im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71

Prägung, die durch Bild, Schrift oder Symbolik einen militärischen Sieg verherrlicht. Zu den ältesten wird der Schmalkaldische Siegestaler gezählt. Als im November 1546 die Truppen des Schmalkaldischen Bundes aufbrachen und vor denen Karls V. zurückwichen, wurde ein Taler mit folgendem Gepräge ausgegeben: Vs. Wappenschild des Kaisers, Datum des Aufbruchs (20. Nov. 1546) und Umschrift VICTORIA INVICTISSIMI CAROLI V. (lat., Der Sieg gehört dem gänzlich unbesiegbaren Karl V.), Rs. Reichsadler, in jedem Schnabel einen bärtigen Menschenkopf, möglicherweise die Häupter Johann Friedrichs von Sachsen (1532 –1554) und Philipps, Landgraf von Hessen (1509 –1567). Zu den Siegestalern gehören weiterhin die → Giustina des Dogen Alvise Mocenigo I. von Venedig (1570 bis 1577) auf den Sieg der spanisch-venezianischen Flotte über die türkische in der Bucht von Lepanto (1571), die Siegestaler des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1640 –1688) auf den Sieg bei Fehrbellin 1675 über die Schweden (→ Fehrbelliner Siegestaler), der Siegesrubel Katharinas II. von Rußland (1762 –1796) auf den russischen Sieg bei Kagul gegen die Türken 1770. Die letzten Siegestaler sind die Vereinstaler von Bayern, Bremen, Preußen, Sachsen und Württemberg von 1871 auf den deutschen Triumph im Krieg gegen Frankreich.