Münzfuß

Aus MGM Münzlexikon

Gesetzliche Regelung über Gewicht und Edelmetallgehalt (→ Rauhgewicht und → Feingehalt ) der Münze. So bestimmte die deutsche Reichsmünzordnung von 1566, daß der Reichstaler 1⁄8 der Kölnischen Mark oder 2 → Lot bzw. 36 → Grän wiegen und aus 32 Grän Silber und 4 Grän Kupfer bestehen sollte. Die → Mark bestand aus 14 Lot 4 Grän Silber und 1 Lot 14 Grän Kupfer. Die Bezeichnung 19-Taler-Fuß nennt die Anzahl der Taler, die auf 1 Mark Feinsilber gingen (1 Mark = 16 Lot = 288 Grän Feinsilber, d. h. 32 Grän pro Taler). Je geringer das Feingewicht des Talers, um so höher, billiger, schlechter der Münzfuß. Für Goldmünzen wurde der Münzfuß durch die Zahl der Stücke aus der gemischten Mark benannt, z. B. war ein Reichsdukaten 1 ⁄ 67 der rauhen Mark zu 23 Karat 8 Grän (233,856 g : 67 = 3,490 g Rauhgewicht; sein Feingewicht oder Goldgehalt betrug 23 2 ⁄3 Karat x 9,744 g [Gewicht 1 Karats] : 67 = 3,442 g). 1 Karat = 12 Grän. – Bekannte Münzfüße der Neuzeit sind → Grauman(n)scher Münzfuß, → Konventionsfuß, → Leipziger Fuß, → Torgauer Münzfuß und → Zinnaischer Münzfuß.