Grän

Aus MGM Münzlexikon

(engl. grain von lat. granum = Korn): zeitlich und territorial unterschiedliches Münzgewicht; seit dem 8. Jh. als grain in England, das mit 0,0455 g, seit 1526 mit 0,0648 g (= 1 ⁄5760 Pfund) einem Weizenkorn entsprechen sollte. In Spanien wurden im 15. Jh. anstelle der unterschiedlich schweren Weizenkörner G.- Gewichte aus Messing verwendet. Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation galt seit der 1524 verkündeten → Eßlinger Reichsmünzordnung 1 G. = 1 ⁄288 (0,812 g) der Kölnischen Mark zu 233,856 g. Abweichend davon entsprach das Wiener G. seit 1766 etwa 0,0582 g (= 1 ⁄4824 der Wiener Mark). Als Juwelengewicht rechnete man 1 G. = 1 ⁄4 Karat = 0,0513843 g und als Edelmetallprobiergewicht bei Gold 1 ⁄12 Karat und bei Silber 1 ⁄18 Lot (→ Probiergewicht ). Bereits im alten Mesopotamien um 600 v. Chr. entsprach 1 Schekel gewichtsmäßig 180 Getreidekörnern (1 Korn etwa 0,0467 g).