Kronentaler

Aus MGM Münzlexikon
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Badischer Kronentaler 1815, Münzstätte Karlsruhe

1. Ursprünglich Währung der österreichischen Niederlande im Feingewicht zu 25,9 g, die 1755 die alten Brabanter Dukatone (→ Ducaton ) ablöste. Ihr Gepräge entsprach dem → Albertus-Taler, da sie auf der Rs. das burgundische → Andreas-Kreuz mit vier bzw. drei Kronen in den Winkeln und das Kleinod des Goldenen Vlieses trugen, Vs. bis 1780: Doppeladler mit Wappenschild, danach Bild des Kaisers. Sehr bald wurden die K. auch in Österreich, Ungarn und der Lombardei (Mailand) geprägt. Während der Koalitionskriege gegen Frankreich verdrängten die K., weil sie gemessen am Silbergehalt überbewertet waren, die → Konventionstaler und die → Laubtaler.
Ab 1809 (Bayern) wurden K. in Süddeutschland mit eigenen Münzbildern und im 24 1⁄2-Gulden-Fuß geprägt. Deutsche Staaten, die K. ausgegeben haben, waren: Baden, Bayern, Hessen-Darmstadt, Nassau, Sachsen-Coburg und Gotha (1827), Sachsen-Coburg-Saalfeld (1825), Waldeck-Pyrmont und Württemberg. Rauh- und Feingewichte der K. weisen zwischen den Staaten Schwankungen auf. Sie blieben in Süddeutschland bis etwa 1830 fast die einzigen Taler-Münzen und wurden erst nach dem Münzvertrag von 1857 eingezogen. Außer Kurs gesetzt wurden sie sogar erst durch das Reichsgesetz vom 7. März 1874.
2. In Teilen des Rheinlands (Cleve) im 18. Jh. Bezeichnung des französischen Écu aux lauriers, der in den deutschen Staaten als Laubtaler eine wichtige Rolle im Geldumlauf spielte.
3. Cronen-Thaler. In zeitgenössischen deutschen Urkunden der Name für den in Frankreich ab 1709 ausgegeben Écu aux trois couronnes („Dreikronentaler“), der auf der Rs. drei symmetrisch angeordnete große Kronen als Münzbild aufweist. Abb. siehe → S