Wechseltaler

Aus MGM Münzlexikon
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Sachsen, Johann Georg II. (1656 – 1680), Wechseltaler 1670, Münzstätte Dresden

Kursächsische Taler von 1670 und 1671 nach dem Fuß der → Burgundischen Taler mit der Bezeichnung WECHSELTHALER unter dem Wappen der Rs., die Kurfürst Johann Georg II. (1656 –1680) prägen ließ, um u. a. den Handel mit Hamburg und den Niederlanden zu fördern. Das war notwendig, da die Prägungen der Drittel- und Zweidritteltaler nach dem → Zinnaischen Münzfuß von 1668 gegenüber den Burgundischen Talern unterwertig waren. Die Ritterschaft und die Städte hatten deshalb am 18. Februar 1670 (alten Stils) ein Gesuch an den Kurfürsten gerichtet. Die Wechseltaler (Rauhgewicht 28,06 g), auch ihre Halb- und Viertelstücke, entstanden aus 13 Lot 14 Grän feinem Silber (861⁄1000 fein) zu 9 2⁄3 Stück aus der feinen Mark und waren damit im Feingewicht noch etwas besser als die niederländischen Taler. Nach dem Bericht vom März 1680 des Generalkreiswardeins an die Kreisstände sind auch noch 1680 Wechseltaler geschlagen worden, jedoch ohne ausdrückliche Kennzeichnung auf den Münzen. Der Name, der ungewöhnlicherweise anfangs auch auf den Münzen erscheint, resultiert aus der Begründung für die Abweichung von Reichstalerfuß (Wechseltaler wurden 1673 in Hamburg mit 44 Schilling tarifiert, Reichstaler mit 48 Schilling). Die Stücke „seien nur als Wechselgeld für den Handel in Leipzig bestimmt“.