Wappenschild

Aus MGM Münzlexikon
Wappenschild.png
Schildformen: a) gotischer Dreieckschild, b) spanischer Halbrundschild, c) Tartsche mit Speerruhe, d) Kartuschenschild

Wesentlicher Bestandteil des → Wappens, nachgebildet der wichtigsten mittelalterlichen Schutzwaffe, dem → Schild, Träger des Schildbilds (Wappenbild). Zu Beginn des Wappenwesens um 1150 hatte der Wappenschild die Gestalt eines auf die Spitze gestellten, oben abgerundeten Dreiecks (gotischer Dreiecksschild). Im Verlaufe des 13. Jh. wurde der Wappenschild kleiner, oben abgeflacht und in seiner Spitze stark verkürzt, zudem bildete sich in Spanien eine Sonderform heraus, die dem Wappenschild den Umriß eines „U“ verlieh (spanischer Halbrundschild). Das 14. Jh. brachte eine völlig neue Form des Turnierschilds und damit des Wappenschilds, die Tartsche mit nahezu quadratischem Umriß und einem tiefen Ausschnitt an der rechten Seite (sogenannte Speerruhe). Aus der Tartsche entwickelte sich der im Barock und Rokoko vorherrschende Kartuschenschild (mit ausgezackten und aufgerollten Rändern). Aus der Schildform können im gewissen Grad Schlüsse auf das Alter von Münzen gezogen werden.