Turnospfennig

Aus MGM Münzlexikon

1. Unter König Ludwig (Louis) IX. (1226 –1270) eingeführte französische Pfennig-Münze mit dem Stadtzeichen von Tours auf der Rs., 1 Turnospfennig = 1⁄12 → Gros tournois (Turnosegroschen). → Denier tournois 2. Billonmünze des Kreuzfahrerstaats Achaia in Griechenland. Der im Gepräge das Stadtzeichen von Tours zeigende Turnospfennig wurde erstmals mit Erlaubnis (weil sie den französischen Turnospfennig 1. kopierten) von König Ludwig IX. von Frankreich (1226 bis 1270) vom vierten Inhaber des Fürstentums, Wilhelm (Guillaume) II. von Villehardouin (1245 –1278), in Clarence (Chiarenza) auf der griechischen Halbinsel Peloponnes geprägt. 1267 wurde Achaia ein Lehen von Neapel, damit setzten die angevinischen (aus dem Hause Anjou stammenden) Könige von Neapel, Karl I. (1265 –1285) und Karl II. (1285 –1309), dessen Erbtochter Isabella, die Erbenkelin Mahaut von Hennegau (1346 –1349) und deren Nachkommen bis zu Robert von Tarent (gest. 1360) die Prägung fort. Nach gleichem Vorbild ließen Herzog Wilhelm (Guillaume) I., Großherr von Athen (1280 –1287), seine Witwe Hélène, Veit II. (1287–1308) und Gauthier von Brienne (1308 –1311) in Theben und Karytena in Achaia Turnospfennige prägen. → Kreuzfahrermünzen