Suitenmünze

Aus MGM Münzlexikon
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Suitenmedaille o. J. von Ferdinand de Saint-Urbain auf Herzog Ferry I. von Lothringen (1205 – 1206) und seine Frau Ludmilla von Polen aus der Suite der Herzöge von Lothringen

Oder Suitenmedaille (von franz. suite = Folge): Folge, Serie von Münzen oder Medaillen, die ein innerer Zusammenhang verbindet, vielfach auf Herrscher oder Persönlichkeiten erst nach deren Tod ausgebracht. Kennzeichen von Suitenmünzen ist die Typgemeinsamkeit, z. B. eine einheitliche Rs. Aus der Antike existieren Suitenmünzen, die die Könige von Baktrien Agathokles und Antimachos (2. Jh. v. Chr.) auf ihre Vorgänger prägen ließen, ferner die im 3. Jh. geprägten römischen Silbermünzen auf elf zu Göttern (Divi) erklärte römische Herrscher, deren Vs. die vergöttlichten Kaiser, die Rs. einen Altar oder Adler (→ Konsekration) zeigen. Diese Suitenmünzen wurden unter den Kaisern Philippus I. Arabs (244 – 249) zur Jahrtausendfeier Roms und Traianus Decius (248 – 251) zur Erneuerung des Kaiserkults geprägt. Zu den Suitenmedaillen gehören weiterhin mehrere Folgen Papst-Medaillen des 16./17 Jh. (250 S. von Christian →Wermuth), auf Mitglieder des Hauses Medici und eine auf die Teilnehmer an den Friedensverhandlungen zu Münster und Osnabrück (1648). Aus dem 18. Jh. (Zeit des Absolutismus) existieren Suiten verschiedener französischer, schwedischer, russischer Herrscherhäuser, römischer und deutscher Kaiser (211[!] S. von Christian Wermuth), wittelsbachischer Pfalzgrafen (Abb. → Schaeffer) usw. Im 19. Jh. entstanden Serien von Gelehrten und Forschern. Folgen von Suitenmedaillen schufen z. B. auch → Dassier, → Hedlinger, → Saint-Urban, → Schega, → Loos u. a. Medailleure.