Reichsguldiner

Aus MGM Münzlexikon
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Reichsguldiner 1574 der Reichsstadt Augsburg

Auch Guldentaler: Bezeichnungen für das durch die Augsburger Reichsmünzordnung von 1559 festgelegte Äquivalent für den Goldgulden. Diese dem Taler ähnliche Silbermünze zu 60 Kreuzer hatte ein Feingewicht von 22,91 g Silber bei einem Rauhgewicht von 24,62 g. Das entspricht einem Feingehalt von 14 Lot 16 Grän. Gepräge: Reichsadler mit der Zahl 60 im Reichsapfel auf einer Seite, auf der anderen die jeweiligen Symbole des ausgebenden Münzberechtigten. Die Ausbringung der Reichsguldiner beschränkte sich auf den Süden und Südwesten des Reichs und war gegenüber dem Reichstaler unbedeutend. Geprägt wurden sie z. B. von folgenden Münzständen: Augsburg, Baden, Basel, Bayern, Breisach, Colmar, Frankfurt am Main, Freiburg im Breisgau, Hagenau, Helfenstein, Jägerndorf, Bistum Konstanz, Murbach und Lüders, Nürnberg, Rappolstein (nur in einem Exemplar von 1564 bekannt), Regensburg, Salzburg, Straßburg, Württemberg, Würzburg. An den Reichsguldinern wurden während ihres Umlaufs häufig Verfälschungen vorgenommen, indem die Wertzahl 60 (Kreuzer) im Reichsapfel weggeschabt wurde, um den Reichsguldiner als Reichstaler zu 72 bzw. nach 1580 zu 90 Kreuzer auszugeben. Zur Bezeichnung Guldentaler kam es erst gegen Ende des 17. Jh. als die Zweidrittelstücke nach dem Zinnaischen und Leipziger Fuß auch Gulden genannt wurden. → Gulden






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REGENSBURG
Stadt, Reichsguldiner, 1548