Ptolemäische Münzen

Aus MGM Münzlexikon

Oberbegriff für die unter den Herrschern der ptolemäischen Dynastie in Ägypten geprägten Münzen seit dem Gründer der Dynastie, Ptolemaios I. (323/305 –283/282 v. Chr.), der beim Tod Alexanders des Großen im Jahr 323 v. Chr. Satrap von Ägypten war und als einer der Diadochen in Ägypten ein mächtiges Reich aufbaute, zu dessen König er sich im Jahr 305 v. Chr. erklärte. Die ersten Ptolemäischen Münzen hielten sich noch an die Reichsprägung unter Alexander dem Großen mit ihrer Standardmünze, die Tetradrachme mit Herakles-Kopf im Löwenfell. Ab 321 v. Chr. ließ Ptolemaios I. dann eigene Tetradrachmen prägen, die auf der Vs. das Kopfbild Alexanders des Großen im Elefantenskalp zeigen und auf der Rs. zusätzlich den Adler als „Wappentier“ der Dynastie hinzufügen. Ab 315 v. Chr. wurde der thronende Jupiter auf der Rs. von der schreitenden Athena Promachos abgelöst. 310 v. Chr. wurde der attische Münzfuß verlassen und 304 v. Chr. wurde für die Tetradrachmen mit 14,25 g (statt 17,2 g) der sogenannte Ptolemäische Münzfuß eingeführt. Ab dieser Zeit sind auf den Vs. der Münzen der Kopf des Herrschers und auf den Rs. der Adler auf dem Blitzbündel als Münzbilder vorhanden. Diese Münzbilder wurden dann rund 300 Jahre lang beibehalten. Der Vorteil dieser leichteren Münzfußes war, daß diese Münzen nicht ins Ausland abflossen. Unter dem König Ptolemaios II. Piladelphos (283/282 – 246 v. Chr.) wurden große Goldmünzen eingeführt, das Pentadrachmon und das Oktodrachmon (→ Mnaeion) zu rund 27,8 g. Unter Ptolemaios III. Euergetes (246 – 221 v. Chr.) folgte dann sogar ein Dekadrachmon im Gewicht von rund 42,7 g. Die seit Beginn der Silberprägung weitgehend unveränderte Qualität der Münzen wurde unter Ptolemaios XII. Neos (80 – 51 v. Chr.), dem Vater der legendären Kleopatra VII. (51 bis 30 v. Chr.) drastisch verringert, die Tetradrachmen wurden nur noch etwa 300⁄1000 fein ausgebracht Die Prägung von Kupfermünzen umfaßte eine breit gestaffelte Nominalkette mit Gewichten von rund 1 g bis zu stattlichen 90 g. Nach 220 v. Chr. dominierten in Ägypten die Kupfermünzen sogar zeitweilig den Geldumlauf.