Pfund
(von lat. pondus = Gewicht): 1. Historisches Massemaß, das auf die römische Libra zurückgeht (vgl. auch Karlspfund). Als Krämergewicht war das Pfund wie folgt unterteilt: 1 Pfund = 32 Lot = 128 Quentchen = 512 Pfenniggewichte = 1024 Hellergewichte. Das Apotheker- bzw Medizinal-Pfund war jedoch unterteilt in: 1 Pfund = 12 Unzen = 96 Drachmen (Quintel) = 288 Skrupel = 5760 Gran. Die absoluten Pfund-Gewichte waren buchstäblich in jeder Stadt unterschiedlich. Nicht selten gab es in einer Stadt nebeneinander verschiedene Pfund-Gewichte für verschiedene Waren. Erst im 19. Jh. wurden die unterschiedlichen Pfund-Gewichte im Deutschen Zollverein vereinheitlicht und das Zoll-Pfund zu 500 g geschaffen. Dieses Zoll-Pfund wurde dann 1857 das Münzgrundgewicht des → Wiener Münzvertrags, das die Kölnische Mark (→ Mark 1.) ablöste. Das Pfund wurde als metrologische Einheit 1868 ersetzt durch das Kilogramm (1 kg = 1000 g), war noch bis 1935 als Einheit der Masse zugelassen und hält sich aber hartnäckig auch heute teilweise noch in der Umgangssprache für eine Masse von 500 g.
2. Historisches Zählmaß für 240 Stück. In dieser Einteilung geht das Pfund auf die Zeit der Karolinger zurück, wo es eine Rechengröße im Münzsystem war: 1 Pfund = 20 Schilling = 240 Pfennige. In dieser Form war das britische Münzsysten noch bis 1971 untergliedert.
3. engl. Pound. → Pfund Sterling.