Nummus

Aus MGM Münzlexikon
Nummus.png
Justinianus I. (527 – 565), Oktonummion nach 538 aus der Münzstätte Thessalonike, auf der Rückseite die große Wertzahl H = 8 Nummia

1. Ursprünglich allgemeiner Ausdruck für Münze (Nummus argenteus = Silbergeld), dann Bezeichnung für den römischen → Sesterz, auch in dessen Eigenschaft als Rechnungsmünze.
2. Kleinste Münzeinheit des spätrömischen bzw. byzantinischen Münzwesens im 5. und 6. Jh. Der Nummus entsprach darin dem halben Centenionalis. Ein erhaltener Solidus-Kurs vom Jahr 445 nennt die Zahl von 7000 Nummi für den Solidus im Ankauf und 7200 Nummi im Verkauf. Auch unter Kaiser Justinianus I. (527 bis 565) wurde der Solidus auf 7200 Nummia festgelegt, nachdem der Solidus im Jahr 498 einen Kurs von 16 800 Nummia erreicht hatte. Die Mehrfachwerte des N. wurden mit den Buchstaben des griechischen Alphabets als Wertzahlen versehen: Β = 2 Nummia Γ = 3 Nummia ∆ = 4 Nummia Ε = 5 Nummia S = 6 Nummia Η = 8 Nummia Ι = 10 Nummia = Viertelfollis ΙΒ = 12 Nummia ΙS = 16 Nummia Κ = 20 Nummia = Halbfollis Λ = 30 Nummia ΛΓ = 33 Nummia Μ = 40 Nummia = 1 Follis Es gibt jedoch auch die Wertangabe für die westlichen Reichsteile in römischen Buchstaben V = 5, X = 10, XX = 20, XXX = 30 und XXXX = 40 Nummi (1 Follis).
3. Auf neuzeitlichen Münzen bedeutet Nummus allgemein Geld (Münze), so beispielsweise das NVMMVS CLIVENSIS auf den Kleinmünzen (Doppelheller bis zum Halbstüber zu 10 Heller) des Herzogs Johann Wilhelm von Jülich-Cleve-Berg (1592 –1609) und der Halbstüber-, Stüber- und 3-Stüber-Stücke der Possidierenden Fürsten ab 1609.

Nummus Bild 2.png
Phokas und Heraklios Konstantin (613 bis 641), Halbfollis um 621 bis 629, auf der Rückseite die Wertzahl XX (= 20 Nummia ), Münzstätte Karthago