Münzform

Aus MGM Münzlexikon
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Britisch-Indien, 4-Annas-Stück 1920 mit acht gerundeten Ecken

Geometrische Gestaltung einer Münze, deren Grundform eine runde Scheibe ist. Je nach Stand der Prägetechnik weicht sie von dem Kreisrund mehr oder weniger ab und ist dadurch vielfach typisch für eine bestimmte → Münztechnik (→ Walzenprägewerk ). Bei → Belagerungsmünzen kommen schon seit dem 16. Jh. verschiedene eckige Formen der Klippen vor. Im 20./21. Jh. wurden mit Hilfe moderner Technik sehr unterschiedlichste Münzformen ausgeschnitten, z. B. Viereck mit abgerundeten Ecken (Britisch-Malaya, 1 ⁄2 Cent und 1 Cent 1919 bis 1961, Indien, 5 Paise, 1976), Rechteck mit abgerundeten Ecken (Tonga, 1 Pa’anga, 1976), Siebeneck (Sierra Leone, 2 Leone, 1976), Achteck (Britisch-Indien, 4 Annas 1919 bis 1921), Neuneck (Österreich, 5- Euro-Stücke), Zehneck (Rumänien, 500- Lei-Stücke 2004), Zwölfeck (Somalia, 10 Centesimi, 1976), die „Spanische Blume“ bei den 20-Cent-Stücken der Euro-Währung. Das Motiv für ein Abweichen von der Grundform war in der besseren (auffälligeren) Erkennbarkeit zu sehen, um Verwechslungen zu vermeiden. In den letzten beiden Jahrzehnten werden jedoch auffallend geformte Münzen verstärkt zur Verkaufsförderung eingesetzt, z. B. dreieckige Münzen von Bermuda (Bermuda-Dreieck!), geteilte Münzen (entlang der Datumsgrenze) als Gemeinschaftsausgabe 1997 zur christlichen Jahrtausendwende von Kiribati und Westsamoa, Klappmünzen mit aufstellbaren Teilen (Nauru, 100 Dollars 2003) oder als Umrißkarte geformte „Münzen“ von Nauru, Australien und den Cook-Inseln.

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Nauru, 100 Dollars 2003 zum ersten Jahrestag des Euro mit aufstellbarem Euro-Symbol


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In den Umrissen des australischen Kontinents geformte 1-Dollar-„Münze“ 2002 von den Cook-Inseln aus Anlaß der ersten Umsegelung des Kontinents