Lochmünze

Aus MGM Münzlexikon
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Lochmünze zu 10 Heller 1911 von Deutsch-Ostafrika

Münze, deren Lochung im Unterschied zu einer → gelochten Münze bereits beim Guß- oder Prägevorgang erfolgt ist. In China befanden sich gegossene runde Bronzemünzen (→ Ch’ien ) mit quadratischem Zentralloch von etwa 500 v. Chr. bis zum Beginn des 20. Jh. in Umlauf; in Japan wurden die ersten Münzen nach dem Vorbild der chinesischen Lochmünzen im Jahr 708 eingeführt, Korea folgte im 11. Jh. Durch die Lochung konnten die Münzen in beliebiger Anzahl auf Schnüre aufgezogen werden (Erleichterung des Zahlungsverkehrs). Zu den Staaten, die im 20. Jh. geprägte Münzen mit rundem Zentralloch ausgegeben haben, gehören u. a. Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Japan, die Mongolei, Nepal, Norwegen, Spanien, Thailand, Ungarn, Vietnam. Auch in einigen Kolonialgebieten gelangten Lochmünzen in Umlauf, z. B. Belgisch-Kongo, Britisch-Ostafrika, Britisch-Neuguinea, Britisch-Westafrika, Deutsch-Ostafrika, Französisch-Indochina, Palästina. Moderne Lochmünzen dienen vor allem zur besseren Unterscheidung von anderen Nominalen; Belgien und Frankreich ließen jeweils gleichzeitig drei Nominale als Lochmünzen prägen: 5 Centimes, 10 Centimes und 25 Centimes. Bei Belgien kommt noch das 50- Centimes-Stück 1918 aus der Reihe der deutschen Besatzungsausgaben hinzu.