Ch’ien

Aus MGM Münzlexikon
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Ch’ien, Periode Ch’ung-ning (1102 – 1106)

Auch Chien, Chüam, Tsien (engl. Cash): runde, gegossene, chinesische Bronzemünze mit einem Loch in der Mitte, die schon im 12. Jh. v. Chr. in Anlehnung an die als Tauschwerte fungierenden Kupferringe eingeführt worden sein soll. Die ältesten Ch'ien haben ein rundes Loch zum Aufreihen (→ Lochmünze ) und tragen Orts- und Gewichtsangaben, seit dem 6. Jh. v. Chr. bis zum 19. Jh. haben sie einen eingegossenen quadratischen Durchbruch in der Mitte. Die ältesten Ch'ien hatten die Bezeichnung Pao hwa, die von etwa 330 –118 v. Chr. Pan liang (1 ⁄2 Liang hatte 25 mm Durchmesser und etwa 3,175 g Gewicht). Um 115 v. Chr. wurde die Wushu (5 Shu) eingeführt (Durchmesser 24 mm) und kursierte bis 618 n. Chr. Die Dynastie Tang schuf eine neue Münze (Durchmesser 26 mm), mit Inschriften aus vier Schriftzeichen, von denen das obere und das untere das Nien Hao (Regierungsname des Kaisers), die anderen beiden die Gültigkeit (Pao = Münze, Tung = Münzcharakter) ausdrücken. Dieser Typus behauptete sich bis in das 19. Jh. Die Ch'ien wurden in der Regel zu 100 Stück auf eine Schnur gereiht, von denen zehn 1 Tiao entsprachen. Die Schnüre enthielten aber meist nur 98 Ch'ien, einzelne, die dann Titsz genannt wurden, nur 95 Stück. Da in 1 Tiao nicht mehr als 2 Titsz sein durften, enthielt der Tiao allgemein 974 C., die für 1000 angesehen wurden. Die Anzahl der Münzen in einem Tiao war jedoch örtlich unterschiedlich, es gab Tiao zu 500, 700 und 800 Ch’ien.