Liard

Aus MGM Münzlexikon
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Frankreich, Ludwig (Louis) XIV. (1643 – 1715), Liard de France 1654 A, Münzstätte Paris

1. Ursprünglich eine Billonmünze der Provinz Dauphiné, unter Louis XI. (1461–1483) für ganz Frankreich seit 1467 zu 192 Stück aus der dreilötigen Mark, d. h. bei 1,27 g Rauhgewicht 0,32 g Feingewicht geschlagen. Seit 1478 wurden aus der dreilötigen Mark 216 Stück geschlagen, 1 Liard mit 1,13 g Rauhgewicht bei 0,28 g Silber. Der Liard entsprach 3 Deniers tournois und war damit dem englischen, in Aquitanien geprägten, Hardi d’argent Edward III. (1327–1377) wertgleich. Ab 1649 wurde der Liard auch als Kupfermünze (nach 1655 nur noch) ausgebracht, letztes Prägejahr 1791, im Umlauf bis 1845.
2. Liardo. Billonmünze der Fürsten von Monaco im 18. Jh., erstmals 1720 unter Antoine (1701–1731) aus dem Haus Grimaldi geprägt, Vs. Büste des Fürsten, Rs. Fürstenwappen.
3. In den Südlichen Niederlanden wurde der Liard als kleine Kupfermünze seit 1580 geprägt (auch im deutschen Fürstbistum Lüttich). Er entsprach dem → Oord der Nördlichen Niederlande, 1 Liard = 2 Duits; 12 Liard = 1 Patard. Nach der Einführung des → Kronentalers in den Österreichischen (Südlichen) Niederlanden entfielen auf ihn 254 Liards.