Groat

Aus MGM Münzlexikon
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England, Groat von König Richard III. (1483 bis 1485), Shakespeares „blutiges Ungeheuer“, aus der Münzstätte London (Münzzeichen Eberkopf)

1. Spätmittelalterliche englische Groschen-Münze, eingeführt 1279 unter König Eduard (Edward) I. (1272 –1307) im Wert von 4 Pence, Vs. bekrönter Kopf im Vierpaß, Rs. befußtes langes Kreuz, das die Umschrift teilt, mit drei Kugeln in jedem Winkel. Geprägt wurde in verschiedenen Münzstätten, darunter auch in Calais (Frankreich). Der Typus blieb bis zur Zeit Heinrichs (Henry) VII. (1485 bis 1509) erhalten. Unter Heinrich (Henry) VII. wurde dann 1502 ein neuer Typ ausgebracht, Vs. Brustbild des Königs von rechts, Rs. Schild auf Kreuz. Mit wechselnden Porträts wurden G. (im Durchmesser und Gewicht deutlich verringert) auch von seinen Nachfolgern auf dem Thron ausgegeben (seit Wilhelm [William] und Maria [Mary], 1688 –1694 aber nur in den Gründonnerstagsätzen, → Maundy Money). 1836/37 wurden G. von Wilhelm (William) IV. (1830 –1837) als 4-PenceStücke mit der thronenden Britannia (Britannia G., Spitzname „Joey“) auf der Rs. für den Umlauf in Britisch-Guyana ausgegeben (sie flossen aber auch in das Mutterland zurück). Unter Königin Victoria (1837–1901) wurde die Prägung 1888 eingestellt. Diese letzten G. waren vor allem in Schottland beliebt und kursierten dort deutlich länger als in England und Wales.
2. Schottische Silbermünze zu ursprünglich ebenfalls 4 Pence, eingeführt unter König David II. (1329 –1371) nach 1357. Im Unterschied zum englischen G. stieg der schottische in der Bewertung in Pence schottisch an. Bereits unter König Jakob (James) I. (1406 –1437) entfielen 6 Pence auf den G. Bis in die Regierungszeit von Jakob (James) V. erhöhte sich der G. auf 18 Pence schottisch.