Greif

Aus MGM Münzlexikon
Greif.png
Teos, Stater um 440 v. Chr. mit Greif, Rückseite quadratum incusum

Altorientalisches oder indisches Fabeltier, Mischwesen aus Löwe und Adler, Symbol der göttlichen Macht und Würde. Auf zahlreichen griechischen Münzen finden sich Darstellungen des G., z. B. G. mit Vogelkopf (z. B. Abdera, Lykien, Phokaia), geflügelter G. mit gehörntem Löwenkopf (z. B. Pantikapaion). Römische Münzen mit Abbildungen des G. stammen u. a. aus der Regierungszeit des Kaisers Gallienus (260 – 268). Im Mittelalter erschien der G. z. B. auf → Bodensee-Brakteaten der Stadt Überlingen im 13. Jahrhundert. In der Heraldik ist der G. häufig als → Schildhalter zu finden, z. B. auf Münzen von Baden (zwei G.), beider Mecklenburg im 18./19. Jh. (Stier und G.) und dem kaiserlichen österreichischen Wappen bis 1918 (zwei G.). Der G. ist Wappenfigur Pommerns und verschiedener pommerscher und mecklenburgischer Städte, z. B. von Greifswald, Ribnitz, Rostock, Stargard. → Griffon, → Großpfennig

Greif Bild 2.png
Zwei Greifen als Schildhalter des großherzoglich badischen Wappens auf dem Doppelgulden von 1856


Greif Bild 3.png
Medaille von 1913 von Paul Sturm aus Mansfelder Silber auf den Leipziger Oberbürgermeister Rudolf Dittrich, die auf der Rückseite einen großen Greif aufweist