Bodensee-Brakteat

Aus MGM Münzlexikon
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Bodensee-Brakteat mit einem geflügelten Greif der Abtei Reichenau, Abt Albert von Ramstein (1260 – 1296)

Brakteaten-Typ des 12. und 13. Jh. aus dem Bodensee-Gebiet. Nach dem Leittyp dieser Brakteaten, dem Pfennig der Bischöfe von Konstanz, wurden die Bodensee-Brakteaten auch als Constantienses bezeichnet. Bis 1230 hatte der Bodensee-Brakteat einen wulstigen Hohlrand, der von etwa 30 großen Perlen umgeben war. Später wechselte die Verzierung in kleine Kreuze mit Rechtecken oder Kugeln, seit Mitte des 13. Jh. bestand sie aus einem Kreis von kleinen Kugeln. Bei Durchmessern von etwa 22 bis 24 mm hielten die Bodensee-Brakteaten anfangs ein Durchschnittsgewicht von etwa 0,5 g. B. wurden z. B. in den Münzstätten Konstanz, Radolfzell, Ravensburg, Überlingen, Lindau (Stadt und Frauenabtei), St. Gallen, Laufenburg, Toggenburg, Fischingen, Riedlingen, Montfort, Heiligenberg, Kyburg, Markdorf, Kempten (Stadt und Abtei), Leutkirch, Memmingen, Isny, Buchhorn u. a. geschlagen.

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Bodensee-Brakteat der Frauenabtei Lindau, zwischen zwei Lindenzweigen ein Kreuzstab, 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts