Geschenkmünze

Aus MGM Münzlexikon

Prägung, die zu Geschenkzwecken auf Bestellung von Prägeberechtigten, Gemeinschaften, einzelnen Persönlichkeiten in einer Münze hergestellt wurde. Man unterscheidet: 1. G., die das Gepräge des Umlaufgelds tragen und nach gleichem Münzfuß geprägt wurden, jedoch von anderer Form sind oder einen höheren Wert darstellen. Hierzu gehören die klippenförmigen Stücke des 16. und 17. Jh., die oft an Ketten auf der Brust getragen wurden, und die runden Goldabschläge von Talern und Halbtalern im Werte von 2 bis zu 20 Dukaten. Personen geringeren Standes erhielten G., die als Silberabschläge von Dukaten-Stempeln entstanden waren. 2. G., die in größeren Stückzahlen vom oder für den Münzherrn zu besonderen Anlässen wie Regierungsantritt, Krönung, Huldigung, Hochzeit im Kurantfuß geschlagen wurden, jedoch im Gepräge auf das betreffende Ereignis hinweisen. Dieser Typ wurde als Gold- bzw. Silberprägung an Einzelpersonen oder Gruppen verschenkt oder als Kupferprägung ausgeworfen, d. h., unter das Volk gestreut. 3. G. als Traditionsgeschenke von Einzelpersonen oder Gruppen (Zünfte) an höhergestellte Persönlichkeiten bzw. Behörden; meist medaillenartig und im Gewicht und Münzfuß des Kurantgelds. Hierzu gehört z. B. der → Scharfrichterpfennig von Hamburg. 4. G., die von Münzmeistern oder Medaillenverlegern meist medaillenartig in ein- bis mehrfachem Talergewicht hergestellt von Privatpersonen verschenkt wurden. Hierzu gehören die → Miscellanea-Medaille,Miszellanea-Medaillen. → Tauftaler 1.