Follaro

Aus MGM Münzlexikon

1. Mittelalterliche Kupfermünze Siziliens und Süditaliens nach dem Vorbild der byzantinischen Folles (→ Follis 2.), die auch auf Sizilien geschlagen worden waren. Im Münzhandel kommen vor allem die Follari der normannischen Herzöge und Könige von Sizilien vor, deren Prägung unter Roger II. (1105 –1154) in Messina einsetzt und die noch sehr an die byzantinischen Folles erinnern. Die Jahresangabe ist auf einigen Stücken nach der Hedschra vorhanden und teilweise sind die Follari sogar Arabisch beschriftet. Ein bekannter Follaro Wilhelms II. (1166 –1189) weist auf der Vs. eine lateinische und auf der Rs. eine kufische Beschriftung auf. Die letzte Follaro-Prägung erfolgte 1194/1196 unter Konstanze, der Gemahlin des Staufers Heinrich VI. (in Sizilien 1194 –1197), als Erbin von Sizilien. Unter Wilhelm I. (1154 –1166) entfielen 20 Follari auf den Ducale und 60 Follari auf den Tari. → Trifollaro . Eine Follaro-Prägung gab es auch in einigen Kreuzfahrerstaaten im Nahen Osten und in Griechenland (Antiochia, Edessa, Neopatras).
2. Folar. Kleine Währungseinheit in der Stadtrepublik Ragusa (heute Dubrovnik) bis in das 17. Jh., 30 F. = 1 Dinar. In der modernen kroatischen Literatur wird der in Kupfer oder Messing ausgebrachte Folar mit Minca bezeichnet.