Dreigröscher

Aus MGM Münzlexikon
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Dreigröscher 1538 von Danzig unter König Sigismund I., der Alte (1506 – 1548)

Nur auf polnische und preußische Münzen (und deren Beischläge) angewendete Bezeichnung. Die ersten von Sigismund I. (1506 –1548) eingeführten polnischen D. waren vollwertige Silbermünzen mit einem Feingewicht von 2,34 g bei einem Rauhgewicht von 2,57 g. Während der Regierungszeit Sigismunds III. (1587–1632) verschlechterte sich der Münzfuß aller polnischen Münzen beträchtlich; seit dem beginnenden 17. Jh. so stark, daß die D. zur Billonmünze herabsanken. Auch in Preußen wurde dieser D. geprägt und lief als → Düttchen bis zum Ende des 18. Jh. um, wobei er, mit dem → Dreikreuzer gleichgesetzt, zum Dreißigsteltaler wurde und somit als Vorläufer des 1821 entstandenen preußischen → Silbergroschens gelten kann. In den schlesischen Fürstentümern und in Siebenbürgen wurden die polnischen D. ebenfalls nachgeahmt.

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Dreigröscher 1591 von Riga unter König Sigismund III. von Polen (1587 – 1632)


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Dreigröscher 1606 von Siebenbürgen unter Stephan Bocskai (1604 – 1606)