Zecchino

Aus MGM Münzlexikon
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Venedig, Michael (Michele) Steno (1400 – 1413), Zecchino o. J.

(nach der Münzstätte Zecca), Sequino: der Name der von 1284 bis zur Beseitigung der Republik Venedig 1797 durch Napoleon Bonaparte in beständiger Qualität und im Münzbild weitestgehend unverändert ausgegebenen Goldmünze in der höchsten damals technisch möglichen Feinheit (um 990⁄1000), die zum Vorbild des → Dukat wurde. Der Name des Palastes in Venedig („la Zecca“), in dem sich die Münzstätte befand, ist auf die Münze übertragen worden. Gepräge: Vs. kniender Doge vor stehendem St. Markus mit Kreuzstab, Rs. Christus in Mandorla. Die berühmte lateinische Umschrift lautet: SIT T[IBI] XPE (= Christus) DAT[US] Q[EM] TU REGIS ISTE DUCATUS (Dir, Christus, sei das Herzogtum gegeben, das Du regierst). Das letzte Wort dieser Umschrift wurde dann allgemein zum Münzenamen Ducatus (Dukat). Da die Zecchini den Namen des jeweiligen Dogen in der Umschrift der Vs. aufweisen ist eine zeitliche Zuordnung möglich. Aufgrund seines beständig guten Münzfußes wurde der Zecchino zur beliebten Handelsmünze im gesamten Mittelmeerraum, auf dem Balkan und darüber hinaus im gesamten Osmanischen Reich. Unter Beibehaltung des Münzbilds wurde der Zecchino häufig nachgeprägt, z. B in den Kreuzfahrer-Staaten, auch von den Johannitern auf Rhodos.