Zain

Aus MGM Münzlexikon

Auch Zein (mittelhochdt., Stab): im Mittelalter entstandene Bezeichnung für in Stangenform gegossenes Münzmetall, von dem nach erfolgtem Ausschlichten (Strecken) und → Glühen die → Schrötlinge abgetrennt wurden. Nach der älteren Münztechnik erfolgte das Strecken der Zaine mit dem Hammer, dabei wurden in einigen Münzstätten auch plattenförmige Zaine bevorzugt. Nach der neueren Münztechnik erfolgte das Strecken auf die Dicke der Münzplatten (→ Platte ) mit einem → Streckwerk. Wegen der Feingehaltsminderung (Seigerung) um 2 bis 3% an den Enden der Zaine wurden bei Legierungen hohen Feingehalts nach dem Strecken die Enden abgetrennt. Das Ausgießen der Zaine erfolgte als offener Herdguß (in feinem Formsand zu ebener Erde) oder in stählerne Gießpfannen. Diese – auch Gießflaschen genannten Formen – konnten durch Deckel geschlossen werden und garantierten damit eine gewisse Dicke des Zains. Bei der modernen Münzfertigung erhält die Münzstätte das Münzmetall bereits in Form von Blechen geliefert, die der erforderlichen Dicke der Münzplatten entsprechen. Häufig werden gegenwärtig schon die fertigen Ronden an die Münzstätten geliefert.