Weidanz

Aus MGM Münzlexikon

Weidanz, Gustav (1889 –1970): deutscher Bildhauer und Medailleur, Studium an den Kunstgewerbeschulen in Hamburg und in Berlin, 1916 bis 1958 Leiter der Fachklasse für Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule und späteren Hochschule für Industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein, Halle; 1920 zum Professor ernannt. Das Œuvre von Weidanz schließt eine Reihe künstlerisch hervorragender Porträtmedaillen (Gußmedaillen) ein, u. a. von Martin Luther (1917, 1967), J. W. v. Goethe (1949), Gotthold Ephraim Lessing (1954), Philipp Melanchthon (1960). Seine im Auftrag der Deutschen Akademie der Naturforscher „Leopoldina“ geschaffenen Medaillen würdigen u. a. Fritz Hofmann (1951), Otto Schlüter (1952), Matthias Jakob Schleiden (Auszeichnungsmedaille, 1954), Rudolf Zaunick (1958), Charles Darwin (Verdienstmedaille, 1959), Erwin Reichenbach (1962). Für die Gestaltung der Medaillen-Rs. wählte W. häufig Schriftsätze von Majuskeln; in einigen Fällen finden sich Abbildungen markanter Bauwerke in perspektivischer Aufsicht (Vogelperspektive): Goethe-Medaille von 1949 mit Marktkirche und Rotem Turm der Stadt Halle; gleiches Motiv auf der Vs. der Kunstpreismedaille der Stadt Halle von 1953. Anläßlich seines 65. Geburtstags schuf der Künstler als Freundesgabe eine Plakette mit Selbstbildnis. Signatur: W.