Weißsud

Aus MGM Münzlexikon

Beizverfahren, das nur das Kupfer in einer Münzmetall-Legierung angreift und auflöst und bei geringhaltigen Münzen zur Herstellung einer hellen, mit Silber angereicherten Oberfläche angewendet wurde. Die Platten bzw. Schrötlinge wurden vor dem Prägen in einer Lösung aus Kochsalz und Weinstein gekocht, bis die Oberfläche in geringer Tiefe vom Kupfer befreit war, anschließend in Trommeln blankgescheuert und schließlich geprägt, wobei die Oberfläche bis zu einem gewissen Grad verdichtet wurde. Nach mehr oder weniger kurzer Zirkulation kam jedoch die kupferhaltige Schicht wieder zum Vorschein. Bereits in der Antike wurden Münzen auf diese Weise behandelt, vor allem spätrömische und alexandrinische Prägungen. Seit Anfang des 19. Jh. trat an die Stelle des Weißsuds eine Behandlung mit konzentrierter Schwefelsäure.