Vierteltaler

Aus MGM Münzlexikon
Vierteltaler.png
Erzbistum Bremen, Heinrich III. von Sachsen-Lauenburg (1567– 1585), Vierteltaler 1584 mit der Wertzahl 8 (Schillinge) im Reichsapfel) der Rückseite

Auch Ortstaler, Reichsort, Ort: Teilstück als Viertel des Talers, erstmals unter Friedrich III., dem Weisen, von Sachsen (1486 –1525) 1507 in Zwickau geprägt und in der Folge von fast allen Taler-Ländern übernommen, 1 Vierteltaler = 6 Groschen; in Norddeutschland galt der Vierteltaler 8 Schillinge. Die Wertzahlen 6 bzw. 8 (oder aber 1⁄4) erscheinen daher bei verschiedenen Vierteltalern auf den Münzen, z. B. im Reichsapfel. In Süddeutschland sah das Augsburger Reichsmünzedikt von 1566 nach Wiedereinführung des Talers auch eine Prägung des Vierteltalers vor, ebenso für die übrigen Gebiete der Taler-Währung. Auf Vierteltalern von Süd- und Südwestdeutschland erschien im 17. Jh. auch die Wertangabe 30 oder XXX K. (Kreuzer). Mit der Einführung des Zweidritteltalers (Gulden) ging das Ausmünzen der Vierteltaler wegen der erschwerten Umrechnung zurück. Vierteltaler wurden ab dem 18. Jh. auch vom Konventionstaler, Kronentaler und preußischen Reichstaler nach dem → Grauman(n)schen Münzfuß geprägt.

Vierteltaler Bild 2.png
Stadt Magdeburg, Vierteltaler 1623 mit der Wertzahl 6 (Groschen) im Reichsapfel


Vierteltaler Bild 3.png
Pommern-Wolgast, Philipp Julius (1592 – 1625), Vierteltaler 1622 mit der Wertangabe REICHESORTH


Vierteltaler Bild 4.png
Freie Reichsstadt Straßburg, Vierteltaler o. J. (17. Jh., vor der Annexion durch Frankreich) mit der Wertangabe XXX K. (Kreuzer) auf der Vorderseite und 1⁄4 (Reichstaler) auf der Rückseite


Vierteltaler Bild 5.png
Haus Habsburg, Leopold I. (1657–1705), Vierteltaler 1694 für die Steiermark mit der Wertangabe 1⁄4 unter dem Brustbild des Kaisers