Tiara

Aus MGM Münzlexikon
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Armenien, Tigranes I., der Große (97– 56 v. Chr.), Tetradrachme, das Kopfbild des Herrschers ist mit der Tiara dargestellt

1. In der Antike die hohe, kegelförmige und mit einem Diadem umschlungene Kopfbedeckung der assyrischen, persischen und armenischen Könige.
2. Die päpstliche T. war ursprünglich eine helmartige, aus weißem Tuch gefertigte Mütze; sie wurde zu Beginn des 12. Jh. mit einem Kronreifen versehen. Unter Papst Bonifatius VIII. (1294 –1303) kam ein zweiter und 1315/16 ein dritter Kronreifen hinzu, wodurch die Tiara zu einer dreifachen Krone wurde, deren oberer Abschluß seit dem 16. Jh. ein Reichsapfel mit aufgesetztem Kreuz bildet. Die Tiara, an deren Seiten zwei mit Kreuzen bestickte Bänder (caudae) herabhängen, erscheint zusammen mit den Schlüsseln Petri und dem Familienwappen des jeweiligen Papstes auf zahlreichen Münzen und Medaillen des Kirchenstaats, der bis 1870 bestand. Tiara und Schlüssel Petri erscheinen im Wappen des 1929 errichteten Staats der Vatikanstadt (Stato della Città del Vaticano) und sind auf Münzen und Medaillen seit Pius XI. (1922 –1939) abgebildet.

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Papst Julius III. (1550 – 1555) mit Tiara auf der Vorderseite eines Viertelducatons vom Jahr 3 = 1552