Steckenreiter
Nürnberger Silberklippe (es gibt auch Goldabschläge) von 1650 auf den am 26. Juni 1650 in Nürnberg abgeschlossenen Friedenshauptrezeß, mit dem die Ausführungsbestimmungen des 1648 beendeten Dreißigjährigen Kriegs festgelegt worden waren. Auf der Klippe ist ein kleiner Junge mit Steckenpferd dargestellt. Kundmann gibt als Erklärung für diese Klippe an, daß in Nürnberg ein Gerücht verbreitet worden sei, nach dem der Bevollmächtigte des Kaisers (Prinzipalcommissarius), Generalleutnant Ottavio Piccolomini, Herzog von Amalfi, jedem Kind, das am folgenden Sonntag vor seinem Haus mit einem Steckenpferd erscheinen würde, ein Silberstück geben sollte. Als dann dem Grafen der sonderbare Auflauf der Kinder vor seinem Haus erklärt wurde, soll er die Steckenreiter anfertigen und später an die Kinder verteilt haben. Die Steckenreiter repräsentierten einen Wert von 10 Kreuzer. Es gibt zwei Stempelvarianten, die den Knaben einmal mit und einmal ohne Kappe zeigen.