Spindelwerk

Aus MGM Münzlexikon
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Abbildung eine Spindelwerks aus der Encyclopedie von Diderot und d’Alembert

Auch Stoßwerk, Anwurf, Balancier: wichtigstes Prägewerk vom 17. bis zur Mitte des 19. Jh., in dem der Oberstempel durch eine Gewindespindel vertikal bewegt wird. Die Drehbewegung wird durch einen langen, gewichtsbeschwerten doppelarmigen Hebel am oberen Ende der Spindel durch Menschenkraft erzeugt (angeworfen). Die Masse der auf dem Anwurfhebel (Schlüssel) befindlichen Gewichte richtete sich nach der Größe der zu prägenden Münzen bzw. Medaillen und konnte über 50 kg betragen. Je nach der benötigten Verformungsenergie wurden zum Anwerfen zwei bis zwölf Männer eingesetzt. Vorteil des Spindelwerks war ein energiereicher, aber federnder Prägestoß, der auch für große Medaillen ausreichte, so daß die Stücke mit einem Stoß fertiggeprägt werden konnten.