Silberstempel

Aus MGM Münzlexikon

Oder Silbermarke: Stempel auf Gegenständen aus Silber, meist zum Schutz des Käufers den Edelmetallgehalt der verwendeten Legierungen angebend; es sind Zunftzeichen, Meisterstempel, Jahresangaben, Legierungsangaben und Stadt- bzw. Staatsstempel (→ Beschauzeichen ). In den verschiedenen Staaten wurde zu unterschiedlichen Zeiten verschieden punziert. Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation trat 1548 ein Reichsgesetz in Kraft, nach dem Gegenstände aus 14lötigem Silber mit einem Gewicht von über 4 Lot zur Überprüfung des Feingehalts (Beschauzeichen) vorgelegt werden und einen Stempel des Meisters und der Stadt tragen mußte. Ab 1. Januar 1888 wurde im Deutschen Reich eine einheitliche Stempelung mit Stempel des Herstellers, des Feingehalts in Tausendteilen und Zeichen von Halbmond mit Krone für Silber über 800⁄1000 fein, eingeführt. Münzen und Medaillen unterlagen anderen Regelungen, wobei Medaillen des ausgehenden 19. und des 20. Jh. Material und Legierungsangaben häufig in den Rand punziert tragen.