Silberabschlag

Aus MGM Münzlexikon

Fachbegriff für eine Prägung in Silber, die normalerweise in Kupfer oder Gold erfolgte. Solche „Gefälligkeitsprägungen“, oftmals auf Schrötlingen abweichender Größe und Form, dienten meist Geschenkzwecken. Beispielsweise erhielten höhergestellte Personen erste Prägungen einer Kupfermünze in Silber oder Gold, andere wurden mit dem Silberabschlag von Dukaten-Stempeln beschenkt. Auch im 20. Jh. kommen Silberabschläge vor, z. B. von den Zink-Notmünzen der Mansfeld Aktiengesellschaft 1917 und 1918. Von dem deutschen Hartnotgeld während und nach dem Ersten Weltkrieg wurden für Sammler ebenfalls häufig Silberabschläge angefertigt. Zu den Silberabschlägen zählen auch Münzmeisterzeugnisse des 16. bis 19. Jh. Münzmeister konnten diese kontraktlich auf eigene Rechnung ausführen, um ihr Einkommen zu verbessern. Hergestellt wurden vor allem → Klippen, → Piedforts oder Stempelabschläge auf dickerem Schrötling.