Sasanidische Münzen

Aus MGM Münzlexikon
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Arabosasanidischer Dirham vom Jahr 73 AH aus der Münzstätte Damaskus, Prägeherr war der Umayyaden-Herrscher Abd al Malik ibn Marwan (65 – 86 AH = 685 – 705 AD)

Münzen der persischen Dynastie der Sasaniden, die 224 n. Chr. die Arsakiden stürzte (Dynastie des Parther-Reichs) und nach mehr als 400jähriger Herrschaft dem Ansturm der Araber erlag (651). Von den sasanidischen Herrschern wurde durch Verwendung dünner Schrötlinge eine neuartige Münzprägung eingeführt; für die hauptsächlich ausgebrachten Silberdrachmen blieb das übliche hellenistische Gewicht von etwa 4 g gewahrt. Neben Silbermünzen gab es Gold- und Kupferprägungen. Das bildliche Gepräge der S. M. ist durch Herrscherbildnis/Feueraltar mit flankierenden Figuren gekennzeichnet, nur Details der Münzbilder änderten sich im Verlauf der sasanidischen Herrschaft. Feld und Rand der Münzen trennt ein Perlkreis (bzw. mehrere). Da jeder König seine eigene Krone besaß, kommt ihren Abbildungen sowie den meisten in Münzlegenden genannten Herrschernamen große Bedeutung für die chronologische Ordnung des Münzmaterials zu. Seit der Regierung des Königs Yazdegerd I. (339 – 420) weisen die Rs. aller Drachmen Abkürzungen der Münzstätten (sogenannte Münzortsiglen) aus, deren Aufhellung ein zentrales Problem der sasanidischen Numismatik darstellt. Nach der Eroberung des Sasaniden-Reichs durch die arabischen Heere wurde das sasanidische Münzsystem nicht sofort radikal verändert, sondern in den grundsätzlichen Münzbildern beibehalten. Man spricht in diesem Zusammenhang von arabosasanidischen Münzen, die noch Jahrzehnte nach dem Untergang des Sasaniden-Reichs geprägt wurden.