Rollbatzen

Aus MGM Münzlexikon
Rollbatzen.png
Batzen o. J. des Bischofs von Konstanz, Hugo von Hohenlandenberg (1496 – 1529). Die Rollen (Ringe) aus dem Familienwappen des Bischofs im zweiten Feld des gevierten Wappens könnten der Grund für den Namen „Rollbatzen“ gewesen sein.

Auch Rollenbatzen, Rollopatzer: unterschiedlich erklärte Bezeichnung für die frühen Batzen-Münzen (→ Batzen). Luschin von Ebengreuth leitet den Namen mit guter Begründung vom Wappen des Konstanzer Bischofs Hugo von Hohenlandenberg (1496 –1529) ab, dessen Familienwappen mit drei Ringen oder Rollen im gevierten Wappenschild seiner guthaltigen Batzen erscheint. „Das Volk griff nach dem augenfälligsten Merkmal des Gepräges, den drei landenbergischen Ringen oder Rollen, um sie von den anderen ihres gleichen zu unterscheiden, und der Name Rollbätzner war entstanden.“ In einem Gutachten von 1506 an den Herzog Albrecht IV. von Bayern (1465 –1508) werden die „Costenitzer Rollopatzer der ainer 4 Kreutzer gult“ ausdrücklich erwähnt. Andere Erklärungsversuche beziehen sich auf den Berner Wappenbär auf den Münzen oder das italienische Wort „pezza“ (Stück) als Ursprung der Bezeichnung. Der Name wird aber auch mit der Münzmeisterfamilie Roll aus Solothurn in Zusammenhang gebracht. Die Konstanzer Rollbatzen waren nach der Probierung von 1506 mit 3,74 g Rauhgewicht bei einem Feingewicht von 1,93 g besser als die Rollbatzen aus der Schweiz, die bei identischem Rauhgewicht nur 1,87 g Feingewicht hatten. Die schlechten Rollbatzen wurden in Italien als „Rolabassi“ (Rollobassi) vielfach mit Schweizer Gepräge nachgeahmt, z. B. 1517 bis 1561 von Savoyen, 1519 bis 1538 von den Fieschi (italienische Adelsfamilie) zu Messerano, um 1515 von Markgraf Wilhelm II. von Montferrat (1494 –1518) und um 1530 von Bonifatius II. von Dezana (1518 –1530).