Reinhart

Aus MGM Münzlexikon
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Große Dreifaltigkeitsmedaille, die Hans Reinhart 1544 für Herzog (ab 1547 Kurfürst) Moritz von Sachsen geschaffen hat. Die plastische Wirkung wird nicht zuletzt durch aufgelötete Einzelteile, z. B. das Kruzifix, erreicht.

Reinhart 1. Hans, d. Ä. (Geburtsjahr unbekannt, gest. 1581): Goldschmied und Medailleur in Leipzig, ursprünglich Kunsttischler, fertigte die Modelle für seine Medaillen aus Holz. Neben Porträtmedaillen, u. a. von Kardinal Albrecht von Brandenburg (1535, 1537), Johann Friedrich von Sachsen (1535, 1544, 1546 u. o. J.), Kaiser Karl V. (1537, 1544), Martin Luther (1547), Hieronymus Lotter, Bürgermeister von Leipzig (1544), schuf Reinhart religiöse und Spottmedaillen. Als seine beste Arbeit gilt die große Dreifaltigkeitsmedaille mit nahezu rundplastisch modelliertem Kruzifix (1544), von der verschiedene Varianten bekannt sind. Datierte Medaillen des Künstlers reichen zeitlich von 1535 bis 1574. Signatur: HR (getrennt oder als Ligatur).
2. Hans, d. J. (Geburtsdatum unbekannt, gest. 1622), Sohn von 1., erbte mit seinen Brüdern Sebastian und Elias die väterliche Werkstatt und betätigte sich ebenfalls als Goldschmied und Medailleur. Eine Medaille von 1582 zeigt sein Bildnis (Selbstporträt?); außer der Medaille auf den Leipziger Bürgermeister Paul Frankenstein (1582) mit der Signatur HR sind Reinhart d. J. mit Sicherheit keine weiteren Medaillen zuzuschreiben.