Röttinger-Fälschungen

Aus MGM Münzlexikon
Die „Säerin“ (la semeuse) nach Oscar Louis Roty auf der nationalen Seite des 50-CentStück von Frankreich

Nach dem Sammler und Münzhändler Bruno Röttinger aus Bamberg benannte Gruppe von Notmünzen, die die Firma Lauer in Nürnberg für Bruno Röttinger angefertigt hatte und die jener als echte Stücke ab Mitte 1923 angeboten und verkauft hat. Das gehäufte Auftreten seltener Notmünzen, häufig von Ausgabestellen, die nach dem Versailler Diktatfrieden in Frankreich und Polen lagen, fiel den Sammlern auf und veranlaßte Nachforschungen. Es kam zu einem Gerichtsverfahren gegen Röttinger wegen Betrug und gegen die Firma Lauer wegen Beihilfe zum Betrug. Röttinger wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, der Prokurist der Prägeanstalt Lauer mußte 100 Reichsmark Strafe zahlen. Röttinger-Fälschungen gibt es von rund 67 verschiedenen Ausgabestellen, wobei die Gutachter in dem Prozeß eine Gesamtzahl von 14.150 Fälschungen ermittelt haben. Man kann daher davon ausgehen, daß sie so gut wie in jeder Notgeld-Sammlung vorhanden sind.