Quadratum incusum

Aus MGM Münzlexikon
Quadratum incusum.png
Quadratum incusum auf der Rückseite eines Elektron-Staters von Kyzikos, um 550 bis 475 v. Chr.

(lat., vertieftes Viereck): Bezeichnung für die auf den noch bildlosen Rs. der frühen griechischen Münzen befindlichen Vertiefungen von ungleichmäßiger Form, an deren Stelle allmählich ein durch mehrere Linien unterteiltes Quadrat trat. Das in den Oberstempel eingeschnittene Quadratum incusum verhinderte beim Prägen das Abrutschen des Schrötlings vom fest mit dem Amboß verbundenen Unterstempel (Träger des Münzbilds). Nach Ablösung des Quadratum incusum durch ein Rs.-Bild wurde die quadratische Prägefläche des Oberstempels vielerorts noch längere Zeit beibehalten, so daß das Münzbild in einem vertieften Quadrat erscheint. Es gibt dafür viele Beispiele von griechischen Münzen aus klassischer und hellenistischer Zeit. → Äginäischer Münzfuß