Possidierende Fürsten

Aus MGM Münzlexikon

lat. Principes Possidentes (von lat. possido = ich nehme in Besitz): nach dem Tode des letzten Herzogs von Jülich-Cleve-Berg, Johann Wilhelm (1592 –1609), aufgrund vertraglicher Vereinbarungen (10. Juni 1609) von Wolfgang Wilhelm, Pfalzgraf von Neunburg (1614 –1653), und Johann Sigismund, Kurfürst von Brandenburg (1608 bis 1619), in Anspruch genommenes Recht der gemeinsamen Regentschaft, das durch den Titel "Possidierende Fürsten" zum Ausdruck gebracht wurde, z. B. mit MO(neta): POSS(iderunt) PRIN(ceps) IVL(iali) E(t) M(ontium). Die Münzprägung der Possidierenden Fürsten umfaßt theoretisch den Zeitraum von 1609 bis zum Düsseldorfer Vertrag von 1624. Faktisch endete aber die Prägung weit früher, in der Münzstätte Huissen bis Anfang 1613 und in Mülheim 1615 (von den Notmünzen der Festung Jülich 1610 und 1621 abgesehen, die keine Prägungen der Possidierenden Fürsten waren..