Platinmünzen

Aus MGM Münzlexikon
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Russische Platinmünze zu 12 Rubel vom Jahr 1832

Erstmals in Rußland von 1828 bis 1845 in den Nominalen 12, 6 und 3 Rubel ausgeprägte Umlaufmünzen aus gesintertem Platin. Die Prägung von Platinmünzen erfolgte im Interesse von Bergwerksbesitzern, die das gewonnene Edelmetall an die Regierung verkaufen konnten. 1845 zog man die Platinmünzen wieder ein, da sie wegen des steigenden Metallpreises ins Ausland abwanderten und dort mit Gewinn eingeschmolzen wurden. Auf den Münzen wird in der Umschrift die Herkunft des Metalls ausdrücklich vermerkt (übersetzt: „aus Uralplatin“). Nach der Überlieferung sollen die Platinmünzen vor allem bei begüterten russischen Bauern beliebt gewesen sein, weil die Münzen das häufiger vorkommende Abbrennen der Holzhäuser wegen des hohen Schmelzpunkts ohne Schaden überstanden. 1975 begann die Insel Man (das Königreich Tonga schon 1962) mit der Ausgabe von Platinabschlägen (vereinzelt hatte es solche auch schon im 19. Jh. gegeben, z. B. in Brasilien oder Frankreich) von Umlauf- und Gedenkmünzen für den Sammler- und Anlegermarkt. Die Sowjetunion folgte 1977 mit der Ausgabe von Platinmünzen zu 150 Rubel. Australien gibt solche seit 1988 aus (darunter 1991 das erste 1-Kilogramm-Stück im Nominalwert von 10 000 Australischen Dollars). Kanada beliefert den Markt seit 1990 mit vierteiligen Serien von Platinmünzen. Auch von anderen Staaten und Gebieten sind Platinmünzen ausgegangen, z. B. von China seit 1987, den Cook-Inseln 1995, den Turks- und Caicos-Inseln 1994, den USA seit 1997 u. a.