Para

Aus MGM Münzlexikon
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25-Para-Stück 1938 des Königreichs Jugoslawien

1. Seit Ende des 17. bis in das 20. Jh. geprägte türkische Silber- und Kupfermünze, die die Grundlage des türkischen Münzsystems bildete, 1 Para = 3 Aqcˇe, 40 P. = 1 Piaster (Ghurusch). Das ursprüngliche Gewicht von 1,10 g sank bis 1810 auf 0,22 g. Feingehalt um 1757 520⁄1000; um 1800 etwa 470⁄1000. Seit 1703 wurde neben dem Prägejahr auch das Jahr des Regierungsantritts auf der Münze angegeben. In Ägypten hieß die Para Medino. Feingehalt 1575 bis 1773 etwa 470⁄1000, Ende des 18. Jh. bei Festlegung des Rauhgewichts mit 0,22 g auf 348⁄1000 herabgesetzt. Seit der Münzreform des Sultans Abdul Mejid (1839 bis 1861) vom Jahr 1844 wurden die Para-Nominale bis zu 40 Para in Kupfer ausgebracht. Die verschiedenen Para-Münzen hatten im Osmanischen Reich spezielle Namen: Beschparalik = 5 Para, Onluk = 10 Para, Onbeschlik = 15 Para, Yirmilik = 20 Para, Zolota (Zolta) = 30 Para, Ghurusch (Kurus)= 40 Para, Altmischlik = 60 Para, Ikilik = 80 Para = 2 Piaster, Yuzluk = 100 Para = 2 1⁄2 Piaster, Ucluk = 120 Para = 3 Piaster, Beschlik = 200 Para = 5 Piaster, Altilik = 240 Para = 6 Piaster. Auch die Khane der Krim (osmanischer Tributstaat) ließen Ende des 17. Jh. Para im Gewicht von 0,6 g, häufiger jedoch Doppelstücke zu 1,35 g (um 1660) prägen. Mitte des 18. Jh. wog dieser Typ nur noch 0,6 bis 0,8 g, der Feingehalt war soweit gesunken, daß die späteren Stücke fast aus reinem Kupfer bestanden.
2. Kleine Währungseinheit im Fürstentum (ab 1882 Königreich) Serbien ab 1867, 100 Para = 1 Dinar.
3. Kleine Währungseinheit im Fürstentum (ab 1910 Königreich) Montenegro, 100 Para = 1 Perper. In der Republik Montenegro innerhalb des Staatenbunds Serbien und Montenegro sind seit 2002 die Münzen und Geldscheine der Euro-Währung alleinige Zahlungsmittel.
4. Kleine Währungseinheit des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (1929 Umbenennung in Jugoslawien) und der nachfolgenden Volksrepublik Jugoslawien, 100 Para = 1 Dinar. Diese Relation gilt auch heute noch in der Republik Serbien des Staatenbunds von Serbien und Montenegro.
5. Nominalbezeichnung auf den im Krieg zwischen Rußland und dem Osmanischen Reich 1768 bis 1774 für das von Rußland besetzte Fürstentum Moldau ausgegebenen Kupfermünzen zu 1 und 2 Para. Die Wertrelation betrug 1 Para = 1 1/2 Kopeken = 3 Dengi.