Paduaner

Aus MGM Münzlexikon
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Paduaner, Nachahmung des Giovanni Cavino nach einem Sesterz des Kaisers Pertinax

Bezeichnung für vollendete Nachahmungen römischer Bronzemünzen durch Medailleure in Padua. In der Renaissance schuf ein starkes Interesse an der Antike einen Bedarf an Originalstücken griechischer und römischer Prägungen, der nicht immer befriedigt werden konnte. Die Paduaner-Prägungen sind als echte Renaissance-Medaillen des 15. und 16. Jh. anzusehen. Zu den besten Künstlern gehörten Vittore Camelio, genannt Gambello (1460 –1535), und Giovanni Cavino (1500 –1571). Eine Unterscheidung zwischen antikem Original und Paduanern ist bei vorhandener Patina und entsprechender Randgestaltung schwierig. Merkmal einer Paduaner-Prägung ist der Stil, der gegenüber den antiken Prägungen freier in der Formgebung und detaillierter in der Modellierung ist; Buchstaben sind gezwungener und unterwerfen sich oftmals dem Prägebild. Die Paduaner sind in der Neuzeit wiederum vielfach nachgeprägt worden. Der fälschlich gebrauchte Begriff Paduaner für antike Nachprägungen aller Art ist unzulässig und wird den Meisterleistungen aus der Renaissance nicht gerecht.