Okelpenning

Aus MGM Münzlexikon

Auch Okelpfennig (niederdt. oken = mehren): Bezeichnung für spätmittelalterliche norddeutsche Pfennige, für die es in der Literatur konträre Erklärungen gibt. Sie werden z. B. in einer Urkunde Johannes V. von Brandenburg (1308 –1317) von 1314 für die Gebiete Salzwedel und Lüchow genannt, ebenso in einer Urkunde Ludwigs von Brandenburg (1351–1365) 1351. Nach Menadier wurde bei den Okelpenning nicht das Korn (Silbergehalt) „gemehrt“, sondern das Schrot (Masse, Gewicht) um einen Kupferzusatz, so daß der ursprüngliche Silberanteil gewahrt blieb. Der Okelpenning entsprach im Feingewicht dem → Vinkenauge, war jedoch bei einem doppelten Kupferzusatz entsprechend schwerer. Er wurde in Salzwedel, Berlin, Eberswalde, Königsberg in der Mark (heute Chojna), Greifswald, Anklam und Braunschweig im 14. und 15. Jh. geprägt. Wilhelm Jesse hingegen erklärt die Okelpenninge zu leichteren Pfennigen, die zu Zinszahlungen verwendet wurden und das verliehene Kapital vermehrten.