Mouton d’or

Aus MGM Münzlexikon
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Frankreich, Mouton d’or o. J. (1355) von König Johann (Jean) II., der Gute (1350 – 1364)

(franz., Goldenes Schaf): nach dem Vorbild des → Agnel d’or geschaffene Goldmünze mit dem Agnus Dei, dem Lamm Gottes, auf der Vs., die unter Johann dem Guten (1350 –1364) seit 1355 zu 52 Stück aus der 24karätigen Mark ausgebracht wurde (Einzelgewicht 4,68 g) und 25 Sols tournois galt. Die Halbstücke des M. erhielten den Namen Agnelot oder Agnelet d’or (franz., Goldenes Lämmchen). Das Doppelstück des Mouton d’or (5,53 g) wurde ab 1365 von Brabant und 1367 von Holland ausgegeben. Die Vollform der Umschrift lautet: „Agnus Dei qui tollis peccata mundi miserere nobis“ (lat., Du Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erbarme Dich unser, Johannes-Evangelium I, 29). Eine wesentliche Verschlechterung des Mouton d’or erfolgte unter Karl (Charles) VI. (1380 bis 1422). Er ließ ihn 1417 bis 1420 zu 96 Stück aus der 23- und 22karätigen Mark (Einzelgewicht 2,55 g) prägen. In den Niederlanden war der Mouton d’or als Gouden Lamm lange Zeit als Handelsmünze im Umlauf, wobei auch zahlreiche Beischläge z. B. von Brabant, Flandern, Hennegau, Holland, Geldern, Kammerich (Cambrai), Ligny u. a. hinzukamen.