Mitra

Aus MGM Münzlexikon

Mit Stickereien und Edelsteinen geschmückte Kopfbedeckung des Bischofs und anderer geistlicher Würdenträger, ursprünglich eine kegelförmige Mütze aus weichem Stoff mit zwei abfallenden Bändern (infulae). Im Verlauf der Entwicklung erhielt sie eine von vorn nach hinten verlaufende Vertiefung, so daß zwei Wölbungen entstanden, die schließlich zu senkrecht aufsteigenden und spitz zulaufenden Hörnern (cornulae) umgebildet wurden. Auf frühen mittelalterlichen Münzen von Bischöfen, deren Bildnis dem Betrachter zugewendet ist, erscheint sie demzufolge als Doppelmütze mit seitlich abstehenden Bändern. Gegen Mitte des 12. Jh. wurde es Brauch, die Mitra so zu tragen, daß sich die Hörner nicht mehr über den Schläfen, sondern über Stirn und Hinterkopf befinden. Entsprechend wandelte sich auch die Darstellung der Mitra auf Münzen geistlicher Münzherren.