Maille

Aus MGM Münzlexikon
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Maille von Rijssel (Lille) aus der Zeit der Johanna von Konstantinopel (1205 – 1244)

1. Französische Bezeichnung für das Halbstück des Denier (Pfennig).
2. Pfennige (keine Halbpfennige!) von 0,40 bis 0,44 g Gewicht (bei rund 7 bis 8 mm Durchmesser) der Städte Flanderns, denen im letzten Jahrzehnt des 12. Jh. vom Landesherrn der Münzbetrieb übertragen worden war. Dazu gehörten Brügge, Gent, Rijssel (Lille), Ypern, Alost, Audenarde, Bethune, Cassel, Kortrijk, Dixmuiden, Ostende u. a. sowie die Abteien Bergues-St. Winoc, Eenham, St. Omer. Gepräge: außer Kreuz nur einfache Bilder, wie Dreieck, Anker, Turm, Lilie, Eichenzweig, behelmter Kopf, Krieger; teils auf einer Seite, teils ganz unbeschriftet. Bis über die Mitte des 13. Jh. hinaus waren die M. das einzige Landesgeld der Grafschaft Flandern, neben dem die englischen Sterlinge als Großgeld umliefen.
3. Niederländische Kupfermünze aus der Regierungszeit Philipps II. von Spanien (1555 –1581) als Nominal zu 4 Mijten.